NukeNews No. 15 - GERMAN
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************************************************************ * NukeNews #15 - Anti-Atom-Infodienst * ************************************************************ ---------------------------------------------------------------------- 0. Vorwort ---------------------------------------------------------------------- Willkommen zu dieser 15. Ausgabe des mehrsprachigen Newsletter-Systems des Nuclear Heritage Netzwerks! In dieser Ausgabe werden AktivstInnen, die durch diese Community miteinander in Austausch stehen, über Themen berichten, mit denen sie sich in Frankreich, Ukraine, Polen, Großbritannien, Russland, Kanada und anderen Regionen auseinandersetzen. Es geht um Uran, neue Reaktoren, AKW-Laufzeitverlängerung und Atommüll. Im August hatten wir ein NukeNews Mini-Camp in Kaplice in der Tschechischen Republik. Wir diskutierten das NukeNews-Projekt, Möglichkeiten, es auszubauen und weiter zu entwickeln. Wenn du an den Diskussionen und einigen Ergebnissen interessiert bist, wirf einen Blick in die Mitschrift des Treffens: http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Anti-nuclear_mini_camp_in_the_Czech_Republic Eure Beiträge für die nächste Ausgabe der NukeNews sind willkommen! Mehr Informationen findest du am Ende dieses Newsletters. Wir freuen uns auch über Unterstützung bei den Übersetzungen und Korrekturlesen. Und falls jemand neue Sprachversionen der NukeNews starten möchte, würde uns das sehr freuen! ---------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis der aktuellen NukeNews #15 ---------------------------------------------------------------------- 0. Vorwort 1. Bure 365: Aufruf zum Mitmachen! 2. Ukraine: Updates zu den Neubauplänen am AKW Chmelnyzkyj 3. Fotoausstellung "Gesichter des Urans" in Polná 4. Tschechien: Marsch gegen Uranabbau in Brzkov 5. UK: Kampagne für unabhängige Strahlungsmessung im Nordwesten 6. UK: Stop Moorside - Petition 7. UK: Kein ganz so kurzes Aufeinandertreffen - Atomzüge in Carnforth 8. Estnisches Energieunternehmen zu Investitionen im AKW Visaginas: "Nein, danke!" 9. Internationale Kampagne zur Unterstützung der russischen Anti-Atom-Bewegung 10. Tschechien - Slowakei - Ungarn: Neue Entwicklungen 11. Japanischer Experte spricht in Europa über Fukushima 12. Neue Ausgabe des World Nuclear Industries Status Report online 13. Updates zum AKW-Neubau in Polen 14. Kanada: OPG erklärt Risiken beim AKW Darlington unter Kontrolle 15. Auf dem Yellowcake-Pfad 16. Smolensk: Russische Atomindustrie lügt in offiziellen Dokumenten 17. Vertrag für AKW-Bau in Polen 18. Neues von den Hearings in Russland 19. Laufzeitverlängerung des 4. Reaktors des AKW Kola: Ein unnötiges Risiko 20. Finnische Regierung gestattet Rosatoms Aktivitäten 22. Fotos aus Sellafield durchgesickert 24. Veranstaltungen der nächsten Monate 25. Was sind die NukeNews? ---------------------------------------------------------------------- 1. Bure 365: Aufruf zum Mitmachen! ---------------------------------------------------------------------- Im Juni 2014 wurde die Kampagne Bure365 gegen das Projekt "Cigéo" gestartet. Dieses Endlager für hochradioaktiven Atommüll soll in dem kleinen Dorf Bure in Ostfrankreich gebaut werden. Antiatom-Gruppen aus Frankreich und ganz Europa sind aufgerufen, sich an dieser Kampagne zu beteiligen und so viele Aktionen wie möglich zu organisieren. Jede Form der Solidarisierung ist willkommen: ziviler Ungehorsam, öffentliche Aktionen, direkte Aktionen, Vorgehen auf juristischer Ebene ... Hier findet ihr den gesamten Aufruf (auf Englisch): http://nocigeo.noblogs.org/post/category/translation-en/ ---------------------------------------------------------------------- 2. Ukraine: Updates zu den Neubauplänen am AKW Chmelnyzkyj ---------------------------------------------------------------------- Die gute Nachricht: Von offizieller Seite wird gesagt, dass die Ukraine beim Bau neuer Reaktorblöcke am AKW Chmelnyzkyj nicht länger mit Russland zusammenarbeiten wird. Die schlechte Nachricht: Es werden immer noch Optionen für den Bau neuer Reaktoren erwogen, lediglich unter Einbeziehung eines anderen Partners. Des Weiteren meinte Anfang September ein ukrainischer Abgeordneter, dass die Regierung über einen möglichen Standort und Partner bis Ende des Jahres entscheiden sollte. Es gibt auch Gespräche über eine teilweise (bis zu 40%) Privatisierung von Energoatom, was völlig neu ist, denn früher wurde nur über eine Gesellschaft gesprochen (erster Schritt einer Privatisierung). Offenbar wird angenommen, eine Privatisierung helfe, Privatkapital für die Vorhaben zu gewinnen. Eine weitere Möglichkeit, die Gelder einzuwerben, sagen sie, wäre eine Vereinbarung über den Export von Strom in die EU. Als mögliche technische Partnern wurden bisher tschechische Firmen genannt. Es gibt dabei aber noch große Unsicherheitsfaktoren und einen Mangel an Information. Jedenfalls wird behauptet, dass die existierende Infrastruktur am Standort des AKW Chmelnyzkyj nicht verwendet werden könne. ---------------------------------------------------------------------- 3. Fotoausstellung "Gesichter des Urans" in Polná ---------------------------------------------------------------------- Vom 24. September bis zum 31. Oktober 2014 fand in der Passage des Buchladens "Kuba und Pařízek", Husovo náměstí 44, in Polná in Tschechien (Region Vysočina-Südmähren) die Fotoausstellung "Gesichter des Urans" des Fotografen Václav Vašků statt. Diese Fotoausstellung erfolgte zeitlich parallel mit der Bearbeitung der Machbarkeitsstudie für die Eröffnung der Uranlagerstätten Brzkov und Horní Věžnice (die Regierung hatte das Staatsunternehmen Diamo beauftragt, diese Studie bis 30. September 2014 fertigzustellen). Die Eröffnung der Fotoausstellung fand am Mittwoch, 24.September 2014 um 15 Uhr zusammen mit Václav Vašků statt. Hier gibt es den vollständigen Artikel: http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Photo_Exhibition_%22Faces_of_Uranium%22_in_Poln%C3%A1 ---------------------------------------------------------------------- 4. Tschechien: Marsch gegen Uranabbau in Brzkov ---------------------------------------------------------------------- An dem Marsch vom 7. September 2014 gegen den geplanten Uranabbau nahmen etwa 200 Menschen teil, einschließlich Kindern und der lokalen Bevölkerung. Einige TeilnehmerInnen kamen auch aus benachbarten Dörfern und Städten. Der Marsch wurde von der NGO "Unsere Zukunf ohne Uran" organisiert, welche damit die Ablehnung der Bevölkerung ausdrückt, die sich gegen die Absicht der Regierung stellt, den Uranabbau wieder aufzunehmen und in Zukunft hier fortzusetzen. Dies widerspräche einem Dokument zur Rohstoffpolitik der Tschechischen Republik aus dem Jahre 1999. Während des Protesttages konnten die BürgerInnen die Petition "NEIN zum Uranabbau im Hügelland" der Organisation unterschreiben (etwa 1.200 Unterschriften seit Juli), die an Premierminister Sobotka gerichtet ist. Den vollständigen Artikel gibt es hier: http://www.nuclear-heritage.net/index.php/March_against_uranium_in_Brzkov ---------------------------------------------------------------------- 5. UK: Kampagne für unabhängige Strahlungsmessung im Nordwesten ---------------------------------------------------------------------- "Radiation Free Lakeland" macht Lobbyarbeit für eine unabhängige Strahlungsmessung im Nordwesten. Diese wurde früher vom Strahlenmessdienst "RADMIL" in Lancashire durchgeführt, der vor einigen Jahren aber aufgrund von Budgetkürzungen der Regionalverwaltung aufgelöst worden war. http://mariannewildart.wordpress.com/2014/09/07/independent-radiation-monitoring-in-nw-what/ ---------------------------------------------------------------------- 6. UK: Stop Moorside - Petition ---------------------------------------------------------------------- Die gerade gestartete Petition zum Stopp Moorsides behandelt ein von der Industrie als "größte nukleare Entwicklung in Europa" bezeichnetes Vorhaben. Obwohl es keine Lösung für das Problem des Atommülls gibt, ist unsere Regierung auf Biegen und Brechen entschlossen, eine riesige Schneise durch Cumbria zu schlagen, um neue Atomreaktoren zu errichten. Mit den Worten des Abgeordneten Michael Meacher: "Wir brauchen neue AKWs wie ein Loch im Kopf!"... Bitte unterschreibt die Petition und verbreitet sie: https://you.38degrees.org.uk/petitions/stop-moorside-biggest-nuclear-development-in-europe ---------------------------------------------------------------------- 7. UK: Kein ganz so kurzes Aufeinandertreffen - Atomzüge in Carnforth ---------------------------------------------------------------------- Regelmäßig transportieren Züge Container mit hochradioaktiven Brennstäben ("Atomzüge") durch Carnfourth. Diese Atommüllzüge mit abgebrannten Brennstäben werden vom DRS betrieben. Die "Direct Rail Services" gehören zur "Nuclear Decommissioning Authority"-Behörde, die diesen hochradioaktiven Abfall durch einige der am dichtesten besiedelten Regionen Großbritanniens fahren lässt. http://mariannewildart.wordpress.com/2014/07/19/not-so-brief-encounter-nuclear-trains-at-carnforth/ ---------------------------------------------------------------------- 8. Estnisches Energieunternehmen zu Investitionen im AKW Visaginas: "Nein, danke!" ---------------------------------------------------------------------- Litauen und Hitachi Ltd. bereiten Pläne zur Schaffung einer vorläufigen Projektfirma vor, um das AKW-Projekt Visaginas weiter zu bringen. Es sieht allerdings so aus, als hätte das Projekt nicht viele Chance, weil es nicht ohne die regionalen Partner Estland und Litauen realisiert werden kann. Estland ist besonders widerwillig hinsichtlich Investitionen in das Atomkraftwerk. Sandor Liive von "Eesti Energie" erklärte im August 2014, dass billige Atomenergie nicht mehr existiere, und dass, wenn Litauen jetzt an Estland mit dem Angebot, in das AKW Visaginas zu investieren, herantreten würde, die Antwort "Nein" wäre. Mehr dazu: http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Estonian_energy_company_about_investing_in_Visaginas_NPP:_%22No,_thanks%22 ---------------------------------------------------------------------- 9. Internationale Kampagne zur Unterstützung der russischen Anti-Atom-Bewegung ---------------------------------------------------------------------- Dass Russland ein spezifisches Verständnis davon hat, was im nationalen Interesse ist und was nicht, ist nichts Neues. Aber die Diskrimination der Anti-Atom-Aktivisten insbesondere von der NGO Ecodefense hat ein Niveau erreicht, welches einen internationalen Aufschrei erfordert. Unten findet Ihr eine breite Plattform dafür - in vielen Sprachen. Unterstützt bitte unsere Freunde in Russland, es wird der Anti-Atom-Bewegung insgesamt helfen. Mehr dazu: http://www.dianuke.org/international-appeal-in-solidarity-with-russian-anti-nuke-group-ecodefense-declared-foreign-agent/ ---------------------------------------------------------------------- 10. Tschechien - Slowakei - Ungarn: Neue Entwicklungen ---------------------------------------------------------------------- Einerseits wurden Pläne, das südböhmische AKW-Temelín um zwei neue Blöcke zu erweitern, gestoppt - mit ökonomischen Argumenten. Es gibt aber immer noch Bemühungen im Bereich des AKWs Temelin - aber auch im AKW Dukovany, dem zweiten Atomkraftwerksstandort in Tschechien, zumindest einen neuen Block zu errichten. Andererseits scheint der staatlich dominierte tschechische Energiekonzern CEZ große Teile des slowakischen Energieversorgers SE vom bisherigen italienischen Eigentümer ENEL übernehmen zu wollen, der wohl versucht, nicht ganz so profitable Investitionen außerhalb Italiens abzustoßen. Das Ergebnis könnte ein erneuter Impuls sowohl in der Slowakei als auch in Tschechien sein, mit eigenen Mitteln doch weiterhin in den Ausbau der Atomkraft zu investieren. Oder mit russischer Hilfe, was insbesondere in Ungarn der Fall scheint, wo die gesamte außenpolitische Strategie des ehemaligen Dissidenten und nun Ministerpräsidenten Viktor Orban immer mehr zu einer reinen Kopie von Vladimir Putins russichem Drang nach neuem Land, egal wo, zu werden scheint. Natürlich mit einem starken Interesse an russischer Atomtechnologie und generell einer noch größeren Energieabhängigkeit anderer Länder von Russland. Aber auch von chinesischer Unterstützung wurde in den betroffenen Ländern, wie auch in Rumänien schon, gesprochen. Mehr dazu: http://spravy.pravda.sk/ekonomika/clanok/328081-stratove-mochovce-zavisi-to-aj-od-kupca/ http://hungarianwatch.wordpress.com/2014/05/05/rosatom/ ---------------------------------------------------------------------- 11. Japanischer Experte spricht in Europa über Fukushima ---------------------------------------------------------------------- Kazuhiko Kobayashi aus Japan, der viele Jahre in Deutschland gelebt hat, ist als vehementer Kritiker der Atomlobby bekannt. Diesen Herbst besucht er wieder Europa, um über die aktuelle Situation rund um Fukushima und über die Pläne der japanischen Atomlobby zu sprechen. Er besucht dabei Deutschland, Polen, Österreich, die Türkei und Slowenien. Neben seiner Informationsarbeit wird er mit den eingenommenen Spendengeldern auch ein Kinderporjekt in Japan unterstützen. Mehr dazu: http://www.youtube.com/watch?v=jyfbEPCNgnY http://nuclear-news.net/2012/12/04/fukushima-medical-university-hospital-cover-up-an-interview-with-kazihiko-kobayashi/ ---------------------------------------------------------------------- 12. Neue Ausgabe des World Nuclear Industries Status Report online ---------------------------------------------------------------------- Eine der besten Adressen mit Informationen betreffend die weltweiten Entwicklungen rund um die Atomindustrie ist online - die 2014er Ausgabe des WISR (Statusbericht der internationalen Atomindustrie) - dank vor allem der Arbeit von Mycle Schneider und Antony P.Froggatt. Ihr findet die aktuelle aber auch ältere Ausgaben online hier: http://www.worldnuclearreport.org ---------------------------------------------------------------------- 13. Updates zum AKW-Neubau in Polen ---------------------------------------------------------------------- Die Bohrarbeiten durch Worley Parsons Ltd. im Kontext komplexer Standort- und Umeltuntersuchungen in den Dünen von Lubiatowo, einem der AKW-Kandidaten in Wejherowo, Pommern, wurden dank lokalen Widerstands in den letzten Wochen und Monaten erfolgreich verzögert. Es bestehen gewissen Chancen, dass das Konsortium die Deadline zum Abschluss des UVP-Berichts im Januar 2015 verpassen wird. Dieser soll planmäßig kurz danach im öffentlichen Beteiligungsverfahren bereitgestellt werden, vielleicht im Frühjahr 2015. Die sogenannte Umwelt-Entscheidung wird für Ende 2016 erwartet, während die endgültige Standortentscheidung derzeit für den Jahreswechsel von 2017 zu 2018 geplant ist. Das größte Problem bleibt - natürlich - die Finanzierung. PGE war es bisher möglich vier "Partner-Teilhaber" unter den polnischen staatlichen Unternehmen aus den Bereichen Energiewirtschaft und Kupferbergbau zu gewinnen: ENEA, KGHM Polska Miedź und TAURON Polska Energia. Die entsprechende Vereinbarung zwischen diesen bedarf noch der Zustimmung der UOKiK, der staatlichen Aufsicht für Verbraucherschutz. ---------------------------------------------------------------------- 14. Kanada: OPG erklärt Risiken beim AKW Darlington unter Kontrolle ---------------------------------------------------------------------- Der starke Anstieg der Kosten für Atomprojekte in Ontario und anderswo ist berüchtigt. Seit der Jahrhundertwende schießen die Kosten für die Überholung sowohl des Atomkraftwerks Pickering A von OPG als auch des Atomkraftwerks Bruce A von Bruce Power weit über die ursprünglich veranschlagte Summe hinaus. http://www.thestar.com/business/2014/08/18/opg_says_darlington_risks_are_contained.html ---------------------------------------------------------------------- 15. Auf dem Yellowcake-Pfad ---------------------------------------------------------------------- Kanadas Urangeschichte. Elliot Lake in Ontario war einst die "Uranhauptstadt" der Welt. In 20 Betriebsjahren versagten mehr als 30 Dämme, die Uranabbau-Abwässer zurückhalten sollten. Dadurch wurden radioaktive Abfälle und chemische Gifte in das Einzugsgebiet des Serpent River freigesetzt, der in den Lake Huran mündet. Bis 1996, als das Bergwerk schließlich geschlossen wurde, wurden mehr als 170.000.000 Tonnen radioaktive Abwässer hinterlassen. http://www.uranium-network.org/images/Canada/Yellowcake%20Series%20WS%2020092010.pdf ---------------------------------------------------------------------- 16. Smolensk: Russische Atomindustrie lügt in offiziellen Dokumenten ---------------------------------------------------------------------- Im Zuge von öffentlichen Hearings zur Ausstattung des neuen AKWs in Smolensk mit dem Experimentalreaktor WWER-TOI, hält der russische Staatskonzern Rosatom weiterhin die Illusion der ökologischen Sicherheit und ökonomischen Machbarkeit des Baus eines neuen AKWs aufrecht, indem er sich auf nicht existierende Verbote von Alternativen beruft und auf die Träume eines "sicheren" radioaktiven Abfalls. Mehr dazu: http://bellona.org/news/nuclear-issues/radioactive-waste-and-spent-nuclear-fuel/2014-09-russian-nuke-industry-lies-official-documents-build-new-reactors-smolensk ---------------------------------------------------------------------- 17. Vertrag für AKW-Bau in Polen ---------------------------------------------------------------------- Die Spezialfahrzeugfirma des PGE-Konzerns, PGE EJ1, hat am 12. September nach einer Ausschreibung einen Vertrag mit der Firma AMEC Nuclear UK Ltd. zum Bau des ersten AKWs in Polen unterzeichnet. Dabei geht es um Aufgaben des sogenannten Eigentümer-Ingenieurs (owner's engineer). Der Vertrag beläuft sich auf eine Rekordsumme auf der atomaren Ausgabenliste von PGE und soll umgerechnet etwa 300 Millionen € (1,3 Mrd. PLN) umfassen. Die Medien sprechen von einer Nettosumme, womit zumindest die Mehrwertsteuer noch dazugerechnet werden müsste. ---------------------------------------------------------------------- 18. Neues von den Hearings in Russland ---------------------------------------------------------------------- Fast 30 Fragen, die von Bellona im Rahmen eines Runden Tischs Mitte Oktober zur Leistungserhöhung des 1. Blocks des AKWs Kalinin vorgelegt worden waren, blieben aufgrund der Unterbrechung des Treffens unbeantwortet. Dies führte zu deutlichen Bedenken, ob Russlands AKW-Betreiber Rosenegoatom weiß, worauf er sich da einlässt. Details: http://bellona.org/news/russian-human-rights-issues/access-to-information/2014-10-silence-greets-questions-posed-bellona-public-hearing-kalinin-nuclear-reactor-experiment ---------------------------------------------------------------------- 19. Laufzeitverlängerung des 4. Reaktors des AKW Kola: Ein unnötiges Risiko ---------------------------------------------------------------------- Seit dem 11. Oktober 2014 überschreiten nun alle vier Reaktoren des AKW Kola ihre projektierte Betriebsdauer. Am Freitag, den 10. Oktober lief die Laufzeit des 4. Blocks aus. Das "Kola Environmental Center" hält eine Laufzeitverlängerung der Reaktoren über die geplante Projektperiode hinaus für ein zusätzliches Risiko, für das keine Notwendigkeit besteht. Mehr dazu: http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Lifetime_extension_of_Kola_NPP_4th_reactor:_an_unnecessary_risk ---------------------------------------------------------------------- 20. Finnische Regierung gestattet Rosatoms Aktivitäten ---------------------------------------------------------------------- In der Auseinandersetzung, ob die Beteiligung des russische Atomkonzerns Rosatom an Fennovoimas AKW-Neubauprojekt in Pyhäjoki eine neue Grundsatzentscheidung erfordert, hat die finnische Regierung jetzt Rosatoms Aktivitäten abgesegnet. Mit zehn Ja-Stimmen und siebenmal "Nein" hatte die Regierung Mitte September entschieden. In Folge dessen verließen die Grünen die Regierung. 2010 hatte das finnische Parlament das sogenannte AKW Hanhikivi ermöglicht, als es eine Grundsatzentscheidung für Fennovoimas Pläne verabschiedete. Damals hatte der deutsche Energiekonzern E.on ca. 34% der Anteile des Unternehmens; Russland war nicht beteiligt. Als E.on das Atomprojekt verließ, waren die Neubaupläne beinahe gescheitert. Dann übernahm Rosatom E.ons Anteile und hat nun etwa ein Drittel an Fennovoima. Daneben wurden das Reaktordesign sowie die Dimension des Projekts verändert. Der letzten offiziellen Sichtweise zufolge war nun eine völlig neue Grundsatzentscheidung für das AKW notwendig - was eine wesentliche Verzögerung bedeutet hätte. Die letzte Neuigkeit aus Pyhäjoki war der Baubeginn der Zufahrtsstraßen zum geplanten AKW-Gelände am 16. September. ---------------------------------------------------------------------- 22. Fotos aus Sellafield durchgesickert ---------------------------------------------------------------------- Von einem Whistleblower weitergegebene Fotos, die zeigen, wie in der Anlage Sellafield gefährlicher Abfall seit Jahrzehnten extrem unsicher gelagert wird, sind von Radiation Free Lakeland an den Kanzler Österreichs geschickt worden. Die Fotos erschienen am 27. Oktober in der Zeitschrift "The Ecologist" unter dem Titel "Durchgesickerte Fotos aus Sellafield zeigen 'massive Gefahr einer Freisetzung von Radioaktivität'". Den ganzen Artikel gibt es hier: http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Leaked_Photographs_Sellafield ---------------------------------------------------------------------- XX. Veranstaltungen der nächsten Monate ---------------------------------------------------------------------- (nur ein Auszug, teilt uns bitte eure Events für den nächsten Newsletter mit) Weitere Veranstaltungen: http://upcoming.nuclear-heritage.net Fühlt euch eingeladen, uns eure lokalen und internationalen Veranstaltungshinweise für diese Website und die NukeNews zu senden! 03/08/14 1.30 PM: Hiroshima and Nagasaki remembrance rally at uranium enrichment facility in Gronau (D) 04/08/14-08/08/14: Nuclear Heritage Network gathering near Kiel (D) 09/08/14: Actions against nuclear weapons at AWE Aldermaston & AWE Burghfield (UK) 09/08/14-16/08/14: International Anti-nuclear Camp near Kiel (D) 16/08/14-24/08/14: Lausitzcamp on energy topics & against open pit coal mining in the Lausitz region (D) 20/08/14-24/08/14: Anti-nuclear mini camp near Kaplice (CZ) 22/08/14-24/08/14: solar festival in Peckwitz (D) 30/08/14: anti nuke bloc NATO SUMMIT in Newport (UK) 30/08/14 at 11 AM: nuclear waste conference at Volkshochschule, Wilhelmshöher Allee 19-21, in Kassel (D) 04/09/14-17/09/14: Energiewende Festival in Rubigen near Bern (CH) 08/09/14: nuclear waste commission meeting at Bundestag in Berlin (D 13/09/14-17/09/14: "AFRIRPA 04" - The Fourth Regional African Congress of International Radiation Protection Association in Rabat (MA) 14/09/14-18/09/14: 2014 conference of American Nuclear Society's Radiation Protection & Shielding Division in Knoxville, TN (USA) 15/09/14-17/09/14: OECD/NEA: Constructing Memory - An International Conference and Debate on the Preservation of Records, Knowledge and Memory of Radioactive Waste across Generations in Verdun (F) 21/09/14-25/09/14: Uranium Mining and Hydrogeology 2014 International Conference in Freiberg (D) 22/09/14-28/09/14: next working meeting of the Atomic Baltic project in Döbeln (D) 28/09/14-01/10/14: International Radon Symposium in Charleston, South Carolina (USA) 29/09/14-03/10/14: International Uranium Film Festival in Berlin (D) 23/10/14-26/10/14: "Remembering for a common future" international partnership conference in Krzyzowa (PL) 27/10/14-31/10/14: Radiobioassay & Radiochemical Measurements Conference in Knoxville, TN (USA) 29/11/14-30/11/14: uranium symposium in Niamey (RN) 01/12/14-05/12/14: International Conference on Occupational Radiation Protection: Enhancing the Protection of Workers - Gaps, Challenges and Developments in Vienna (A) 01/02/15-04/02/15: Health Physics Society 48th Midyear Topical Meeting in Norfolk/Virginia Beach, VA (USA) 2015: Probably Castor transport of high level radioactive waste from Sellafield (UK) and of intermediate level radioactive waste from La Hague (F) to Gorleben (D) and protests 01/09/15-30/11/15: (estimated) main hearing on the Environmental Court on SKB's application to build KBS3 final nuclear waste repository at District Court in Nacka (S) http://castor.de/php/termine/termine.php http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Nuclear_Heritage_Network_gathering_2014 http://www.cnduk.org/get-involved/events/item/1815-wool-against-weapons http://www.nuclear-heritage.net/index.php/International_Anti-nuclear_Camp_near_Kiel http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Anti-nuclear_mini_camp_in_the_Czech_Republic https://www.facebook.com/events/535370296568820/ http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=769&Itemid=189 http://www.energiewendefestival.ch http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=769&Itemid=189 http://afrirpa04.com/wp-content/uploads/2013/07/AFRIRPA04-First-Announcement1.pdf http://www.rpsd2014.org http://www.nonuclear.se/en/kalender/oecd-nea20140915-17verdun http://tu-freiberg.de/umh-vii-2014 http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Threats_In_The_Baltic_Sea_Region/Working_meetings/Fifth_meeting http://internationalradonsymposium.org http://www.uraniumfilmfestival.org http://www.rrmc.co http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=769&Itemid=189 http://www-pub.iaea.org/iaeameetings/46139/orpconf2014 http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Gorleben_Castor_Resistance_in_Germany_2014 http://www.nonuclear.se/en/kalender/kbshuvudforhandling-md ---------------------------------------------------------------------- YY. Was sind die NukeNews? ---------------------------------------------------------------------- Die NukeNews sind ein mehrsprachiges Newsletter-System des Nuclear Heritage Network und sollen die Aktivitäten, Themen und Kämpfe der in dieser internationalen Community vernetzten Aktivist*innen widerspiegeln. Die Nachrichten werden von Aktivist*innen geschrieben und übersetzt - zusätzlich zu ihren normalen Anti-Atom-Aktivitäten. Diese Arbeit wird vom Herausgeber nicht bezahlt, weil wir Ressourcen für den Kampf gegen Atomkraft wie dieses Infosystem so unabhängig wie möglich halten möchten. Der Newsletter will sowohl Aktivist*innen als auch andere Interessierte informieren und auf dem Laufenden halten. Eure Beiträge zur nächsten Ausgabe der NukeNews sind willkommen. Bitte schickt sie per E-Mail an "news AT NukeNews.nuclear-heritage.net". Es sollte sich um einen kurzen Infotext in englischer Sprache handeln, nicht länger als ein Absatz, mit einer griffigen Überschrift und (optional) einem Link zu einer Webseite mit weiteren Informationen. Die Deadline für die fünfzehnte Ausgabe der NukeNews ist der 14. September 2014. Erfahre mehr über die NukeNews und mache sie bekannter: http://NukeNews.Nuclear-Heritage.NET