NukeNews No. 4 - GERMAN
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************************************************************ * NukeNews #4 - Anti-Atom-Infodienst * ************************************************************ --------------------------------------------------------------------- 0. Vorwort --------------------------------------------------------------------- Entschuldigt bitte die Verspätung der 4. Ausgabe der NukeNews! Wir sind offensichtlich eine noch zu kleine Gruppe von aktiven Leuten, die den Newsletter herausgeben und an ihm mitarbeiten. Wir hoffen in Zukunft mehr Beiträge von unseren LeserInnen, also von euch, zu bekommen. Schickt uns bitte kurze Artikel an news AT NukeNews.nuclear-heritage.net - und schreibt uns auch, wenn ihr uns bei der Produktion dieses internationalen Informationssystems helfen möchtet. In einigen Tagen wird sich der Beginn der Katastrophe von Fukushima zum ersten Mal jähren. Nach dem globalen Fukushima-Aktionstag am 11. Februar wurden große Demonstrationen und eine Reihe von Informationsveranstaltungen für den 11. März angekündigt, den Tag des Beginns der Katastrophe. Bis heute tritt am AKW-Standort Radioaktivität aus und kontaminiert Meere, die Luft und Nahrungsmittellieferungen. Fukushima ist zum größten atomaren Desaster der Geschichte geworden. Mehrere internationale Events und Kampagnen sind für diesen Sommer geplant. Wir werden euch über einige von ihnen in diesem Newsletter informieren. Eure Beiträge zu weiteren Aktionen und Aktivitäten für die nächsten NukeNews zu schicken, die Ende Mai herauskommen sollen, sind herzlich willkommen. --------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis der aktuellen NukeNews #4 --------------------------------------------------------------------- 0. Vorwort 1. Gerichtliche Verfügung gegen Demonstranten in Hinkley abgewiesen 2. Aktuelle Situation der Atomkraft in Japan 3. Französische Häufung von Leukämiefällen festgestellt 4. Anti-Atom-Aktionssommer 5. Talvivaara: Uranabbau-Genehmigung für Europas größte Nickel-Grube? 6. Anti-Atom-Segeltour durch die Ostsee 7. Online-Kampagne gegen das AKW Kola. Bitte mitmachen! 8. Briten seit Fukushima stärker für Atomkraft! 9. Atomsicherheit: Russische Umweltgruppe unterstützt indische NGOs 10. Visaginas: Gewaltige Infrastrukturinvestitionen treiben Baukosten in die Höhe 11. Niederlande: Borssele-2 verschoben 12. Russland ignoriert Notwendigkeit, atomare Katastrophenpläne zu verbessern 13. Menschen-Ketten-Reaktion für den Atomausstieg 14. Finnische Uranindustrie-Karte aktualisiert 15. Österreich: Netzwerk "Österreich atomkraftfrei" gegründet 16. Tschechien: Atompläne stark angezweifelt 17. Rosatom-Ableger beschuldigt minderwertige Ausrüstung verkauft zu haben 18. Packeis und schlechte Ingenieursarbeit 19. Freiwillige gesucht für das Internationale Netzwerkbüro 20. Oberösterreich 21. Neues Infomaterial hergestellt 22. Rosatom streicht altes Tschernobyl-Reaktor Projekt in Kursk: Richtige Entscheidung, falsche Botschaft 23. Atomkraft in Slowenien auf dem Vormarsch 24. Buch über Atomgefahren rund um die Ostsee 25. Internationales Anti-Atom-Camp und Netzwerktreffen in Sachsen 26. Veranstaltungen der nächsten Monate 27. Über die NukeNews --------------------------------------------------------------------- 1. Gerichtliche Verfügung gegen Demonstranten in Hinkley abgewiesen --------------------------------------------------------------------- Am frühen 12. Februar war an der Lokalität des neuen AKW-Projekts Hinkley Point in Somerset von DemonstrantInnen, inklusive der Musikgruppe "Seize the Day", eine aufgelassene Farm besetzt worden, um gegen die Pläne zu protestieren, die Baustelle zu räumen, noch bevor die Genehmigung zur Konstruktion des neuen AKWs überhaupt erteilt wurde. Am nächsten Tag rief ein Angestellter des Somerset Councils dazu auf, strahlungshemmende Kaliumjodidtabletten zu verteilen. Am 18. Februar legte EdF Dokumente vor, mit denen die Firma den Besitz der betroffenen Grundstücke für sich reklamierte und forderte eine gerichtliche Verfügung gegen alle zukünftigen Proteste und Besetzungen von Anti-Atomgruppen. Der Fall wurde vom Obersten Gericht des Vereinigten Königreichs am 27.2.2012 verhandelt, und obwohl die Eigentumsfrage zugunsten von EdF entschieden worden ist, wurde die gerichtliche Verfügung gegen die DemonstrantInnen zurückgewiesen. --------------------------------------------------------------------- 2. Aktuelle Situation der Atomkraft in Japan --------------------------------------------------------------------- Per 27.1.2012 waren von den 54 Reaktoren des Landes nur 3 in Betrieb. 34 verbleiben aufgrund von Revisionsarbeiten abgeschalten, die 17 restlichen Blöcke sind entweder wegen des Tsunamis oder aufgrund des Ersuches der Regierung außer Betrieb. Laut einer japanischen Umfrage, die in der Zeitung Yomiyuri veröffentlicht worden ist, wurden von 13 von der Fukushima Katastrophe betroffenen Gemeinden 573 Todesopfer als "im Zusammenhang mit dem Desaster" stehend, eingestuft. Siehe auch: http://www.yomiuri.co.jp/dy/national/T120204003191.htm --------------------------------------------------------------------- 3. Französische Häufung von Leukämiefällen festgestellt --------------------------------------------------------------------- Eine Studie vom "Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire" untersuchte die Häufigkeit von Leukämiefällen bei Kindern, die zwischen 2002 und 2007 im Umkreis von 5 km rund um 19 AKW diagnostiziert wurden. Es wurde an diesen Lokalitäten durchschnittlich eine Verdoppelung der Häufigkeit von Leukämiefällen bei Unter-Fünfjährigen festgestellt, verglichen mit den Durchschnittswerten von anderswo. Diese Studie bestätigt eine ältere Studie aus Deutschland, bekannt unter dem Namen "KiKK-Studie", die in der Nähe von AKW ebenso eine Verdoppeltung der Zahl der Leukämiefälle verzeichnete, sowie in Bezug auf alle Kinderkrebsarten ein gesteigertes Risiko von 60 %. http://www.theecologist.org/News/news_analysis/1235795/new_study_links_childhood_leukaemia_to_nuclear_power_plant_radiation.html --------------------------------------------------------------------- 4. Anti-Atom-Aktionssommer --------------------------------------------------------------------- Die OrganisatorInnen von drei verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten in Mittel- und Nordeuropa laden euch zu einem "Anti-Atom- Aktionssommer" ein. Für jene unter euch, die meinen, dass eine Aktion zuwenig ist, um die Atomgefahr sowie die dahinterstehenden Herrschaftsverhältnisse zu stoppen, schlagen wir vor euch an einigen Veranstaltungen zu beteiligen: Vom 30. Juli bis zum 3. August 2012 wird ein internationales Anti-Atom-Camp und Netzwerktreffen in Döbeln in Sachsen stattfinden. Es wird gerade ein AktivistInnenbus organisiert, welcher Leute von dort - eventuell mit zusätzlichen Stopps in Deutschland - nach Olkiluoto in Finnland bringt. Dort gibt es vom 6.-13. August ein Anti-Atom-Protest- und Blockade-Camp mit der dritten öffentlich angemeldeten "Olkiluoto Blockade" am 11. August als Höhepunkt. Danach könnt ihr euch der Anti-Atom Segel- und Radtour von Stockholm (Schweden) nach Greifswald (Deutschland) anschließen, welche am 26. August beginnt und am 9. September endet. Ihr könnt gern auch bei nur zwei von diesen drei Aktionen mitmachen oder auch noch kürzer. Wir sind weiterhin für zusätzliche Vorschläge für den Anti-Atom-Sommer offen. Kontaktiert uns unter summeraction AT nuclear-heritage.net . --------------------------------------------------------------------- 5. Talvivaara: Uranabbau-Genehmigung für Europas größte Nickel-Grube? --------------------------------------------------------------------- Talvivaara, Europas größter Nickel-Tagebau, bemüht sich um die Genehmigung, zusammen mit dem kanadischen Cameco-Konzern, Uran fördern zu dürfen. Die in der Region Kainuu in Finnland gelegene Mine verursachte bereits Chemikalienfreisetzungen, verschmutzte Luft und Wasser vor Ort und erlebte bereits Chemiebrände in den verarbeitenden Anlagen. Das regionale Umweltzentrum von Kainuu entdeckte vier massiv kontaminierte und drei weitere "weniger schwer" kontaminierte Seen. Trotz dieser und anderer Probleme haben EURATOM und die EU-Kommission bereits ihre Zustimmung für eine Uranverarbeitungsanlage gegeben. Entscheidungen der finnischen Regierung und den regionalen Behörden werden dieses Frühjahr erwartet. Der lokale und regionale Widerstand ist gewachsen, aber noch mehr davon ist nötig. Der komplette Artikel: http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Talvivaara:_Uranium_Extraction_Permission_for_Europe%27s_Largest_Nickel_Mine%3F --------------------------------------------------------------------- 6. Anti-Atom-Segeltour durch die Ostsee --------------------------------------------------------------------- Wir laden euch zur am 26. August 2012 in Stockhom (Schweden) startenden Anti-Atom-Aktionssegeltour ein, welche in mehreren Häfen Station machen wird, um Aktionen zu organisieren, lokale AktivistInnen zu treffen und Informationsveranstaltungen abzuhalten und dann am 9. September im Hafen Greifswald enden wird. Diese internationale Aktion wurde vom AntiAtomBündnis NORDOST initiiert. Teilt möglichst bald mit, wenn ihr an der Segeltour teilnehmen wollt, denn die "Plätze" an Bord sind limitiert. Paralle zur Segeltour findet auch eine Radtour statt, die die Möglichkeit bieten wird zwischen Boot und Rad zu wechseln. So werden wir auch eine größere Öffentlichkeit erreichen können. Mehr dazu: http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Anti-nuclear_Sailing_Trip_across_the_Baltic_Sea --------------------------------------------------------------------- 7. Online-Kampagne gegen das AKW Kola. Bitte mitmachen! --------------------------------------------------------------------- "Das AKW Kola stellt eine Gefährdung der Sicherheit für Mensch und Umwelt in Murmansk und den benachbarten Ländern dar", ist im Brief junger Öko-AktivistInnen zu lesen, der online unterschrieben und an Präsident Medwedev sowie Premierminiser Putin geschickt werden soll. Im Brief wird argumentiert, dass sowohl die IAEA als auch russische ExpertInnen in einem Treffen des Staatsrates feststellten, dass die Reaktoren ungenügende Sicherheitsniveaus aufweisen. Diese Kampagne wird von den Gruppen "Nature and Youth" in Norwegen und "Priroda i Molodezh" in Russland organisiert. Andere Umweltgruppen und politische Jugendorganisationen unterstützen die Kampagne bereits. Mehr dazu: http://barentsobserver.com/online-campaign-against-kola-npp.5021192-16149.html Unterschreibe hier: http://stopkolanpp.com --------------------------------------------------------------------- 8. Briten seit Fukushima stärker für Atomkraft! --------------------------------------------------------------------- Laut einer Reihe von Umfragedaten des Instituts Ipsos Mori, ist die Atomkraft im Vereinigten Königreich nach einem kurzen Rückgang der Unterstützung direkt nach der Katastrophe von Fukushima nun wieder populärer als vor dem Fukushima-Desaster. Bei einer Umfrage vom 11. Dezember 2011 kam heraus, dass 50 % der Befragten die Atomkraft befürworteten und nur 20 % diese ablehnten. Das muss auf den Erfolg der unaufhörlichen Propaganda von Regierung und Industrie in England zu Gunsten der Atomkraft zurückgeführt werden. --------------------------------------------------------------------- 9. Atomsicherheit: Russische Umweltgruppe unterstützt indische NGOs --------------------------------------------------------------------- Indische NGOs, die sich gegen das geplante AKW-Projekt in Kudankulam stellen, haben Rückendeckung aus Moskau erhalten. Die russische Umweltgruppe "EcoDefence" unterstützte am 27. Februar die indischen NGOs mit der Stellungnahme, die Behauptungen Indiens Premierministers Manmohan Singh, vom Ausland finanzierte NGOs würden die Arbeit von Nuklearfirmen hintertreiben, seien inkorrekt. http://business-standard.com/india/news/n-safety-russian-green-group-backs-ngos/466103/ --------------------------------------------------------------------- 10. Visaginas: Gewaltige Infrastrukturinvestitionen treiben Baukosten in die Höhe --------------------------------------------------------------------- Ein neuer Schlag für Litauens AKW-Baupläne: Der Transport der Bestandteile des vorgeschlagenen ABWR-Reaktors mit einer Länge von 25 m und einer Breite von 8 m zum Standort des AKWs Visaginas wird einen enormen Ausbau vieler Straßen, Brücken und Viadukte erfordern. Die erwartete Route vom Hafen in Klaipeda zur Baustelle des AKWs Visaginas zieht sich über etwa 550 km. Riesige Investitionen werden nötig, um Straßen und Brücken zu verstärken und einige neue Straßenabschnitte nur für diesen einen Transport zu errichten. --------------------------------------------------------------------- 11. Niederlande: Borssele-2 verschoben --------------------------------------------------------------------- Nicht ganz überraschend kam die Ankündigung des niederländischen Energieversorgers Delta, dass aufgrund des schlechten Investitionsklimas und der niedrigen Strompreise die Pläne für ein zweites AKW in den Niederlanden auf Eis gelegt würden. Obwohl Delta behauptet, dass es weiter an diesem Projekt dranbleiben würde, gibt es nicht viele, die an seine Wiederbelebung glauben. Delta hatte Pläne, ein AKW mit einer Maximalkapazität von 2,500 MW in der Provinz Zeeland im Südwesten des Landes zu errichten, und zwar neben dem bestehenden AKW unweit der Stadt Borssele. Am 23.1.2012 gab Delta aber bekannt, diese Pläne um zwei oder drei Jahre zu verschieben. "Im letzten Halbjahr hat sich das Investitionsklima aufgrund der Finanzkrise verschlechtert. Darüber hinaus ist die Überkapazität der Stromproduktion aufgrund der Rezession weiter angewachsen", gab Delta in einer Mitteilung bekannt. Hier der ganze Artikel: http://www.laka.org/english.html --------------------------------------------------------------------- 12. Russland ignoriert Notwendigkeit, atomare Katastrophenpläne zu verbessern --------------------------------------------------------------------- Alle AKW sind gefährlich. Jeder einzelne der sich weltweit in Betrieb befindlichen Reaktoren ist inhärent unfallanfällig - etwas, was sogar die Atomindustrie als zutreffend anerkennen würde. Während aber Länder wie Japan sich bemühen, etwas aus den tragischen Konsequenzen von Atomunfällen wie der kürzlich erfolgten Katastrophe in Fukushima Daiichi zu lernen, verweigert Russland, welches ein standfester Befürworter der Atomenergie bleibt, die potentielle Gefährdung ernst zu nehmen und angemessene Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung zu ergreifen. Mehr dazu: http://www.bellona.org/articles/articles_2012/Russia_disaster_prepare --------------------------------------------------------------------- 13. Menschen-Ketten-Reaktion für den Atomausstieg --------------------------------------------------------------------- Mit 58 AKWs und einer Vielzahl von Anlagen der nuklearem Brennstoffspirale ist Frankreich das Land Europas mit dem höchsten Potential einer atomaren Bedrohung. Wenn es in Frankreich zu einem Atomunfall kommt, werden auch große Gebiete anderswo in ganz Europa kontaminiert. Wir wollen mit dem französischen Atomausstieg nicht warten, bis ein Unfall passiert! Seit dem 28. März 2011 bereitet eine kleine Gruppe besorgter BürgerInnen aus dem Rhône-Tal mit Unterstützung des französischen Anti-AKW-Netzwerks "Sortir du nucléaire" eine 235 km lange Menschenkette zwischen Lyon und Avignon vor. Sie haben sich entschlossen eine menschliche Kettenreaktion entfesseln zu wollen, welche als Symbol in Frankreich und ganz Europa wirken soll. Am Sonntag, 11.3.2012 werden wir diese große französisch-europäische Menschenkette gegen die Atomkraft entlang der Strecke der Autobahn Route Nationale 7 organisieren! Wir freuen uns auf die Unterstützung möglichst vieler Menschen und insbesondere unserer europäischen Nachbarn! mehr Infos dazu: http://www.chainehumaine.org --------------------------------------------------------------------- 14. Finnische Uranindustrie-Karte aktualisiert --------------------------------------------------------------------- Eine Karte des finnischen Uranprojekts wurde veröffentlicht. In Finnland gibt es mehrere Bergbauvorhaben mit Uranvorkommen. Die Regierung erteilte der Bergbaufirma Talvivaara nun die Genehmigung, seit 1. März 2012 mit der Uranproduktion an ihrem Standort in Sotkamo starten zu dürfen. Dies ist das erste Genehmigungsverfahren, das Uranabbau in Finnland betrifft. Die Karte der Uranabbau und Atomkraftvorhaben bietet einen Überblick der Situation in Finnland. Sie wurde von Mika Huhtanen erstellt, einem Aktivisten von Lappilaiset Uraanivoimaa Vastaan (Bewegung der Menschen Lapplands gegen Uranenergie). Die Karte ist hier verfügbar (finnische und englische Version): http://www.uraanivoima.com/?p=raportteja --------------------------------------------------------------------- 15. Österreich: Netzwerk "Österreich atomkraftfrei" gegründet --------------------------------------------------------------------- Zwei landesweite Treffen und informelle Zusammenarbeit von etwa 20 NGOs fand in Linz in Oberösterreich bereits statt. Ein drittes Treffen ist für Juni 2012 in Salzburg geplant. Koordiniert wird dieses neue Netzwerk von NGOs, die die Diskussion um einen möglichen Austritt Österreichs aus EURATOM als logische Konsequenz der Anti-Atom-Haltung des Landes zu diskutieren begonnen haben. Das Netzwerk drängt die PolitikerInnen auch auf gesetzlichem Wege den Import von Atomstrom zu unterbinden. Es gibt auch eine enge Zusammenarbeit mit Anti-Atom-NGOs in Tschechien mit guten Kontakten in die Slowakei, wobei hier die AKWs in Temelín, Dukovaný und Mochovce im Fokus stehen. Siehe auch: http://www.atomkraftfrei-leben.at und http://www.plage.cc --------------------------------------------------------------------- 16. Tschechien: Atompläne stark angezweifelt --------------------------------------------------------------------- Vor einigen Monaten schien es, als würde Tschechien bis zu 18 neuen AKW-Blöcken errichten wollen; zumindest dürften einige PolitikerInnen davon geträumt haben. Die Kombination von fallenden Strompreisen und der Katastrophe von Fukuhsima zeigen aber wahrscheinlich doch Folgen. Die jüngsten Nachrichten sprechen davon, dass nur noch 2-4 neue Blöcke gebaut werden sollten, bei 3 potentiellen Bieterfirmen, welche dieses Geschäft gerne machen würden: Areva, Westinghouse und Rosatom. Ihre Angebote werden später in diesem Jahr erwartet. Letztendlich könnten aber die Aktionäre des sich hauptsächlich in Staatsbesitz befindlichen Energiekonzerns CEZ doch höhere Dividenenden einer langfristig riskanten Investition vorziehen. siehe auch: http://candole.com/files/Temelinomics_20120126.pdf (ökonomische Studie des Temelín-Ausbau Projektes) und www.temelin.cz (Webseite von tschechischen Anti-Atom-NGOs) --------------------------------------------------------------------- 17. Rosatom-Ableger beschuldigt minderwertige Ausrüstung verkauft zu haben --------------------------------------------------------------------- Die russische Bundesstaatsanwaltschaft hat eine Rosatom, dem Atomenergiekonzern des Landes, gehörende Firma massiver Korruption und der Produktion von Ausrüstungbestandteilen für Atomreaktoren in mangelhafter Qualität sowohl in Russland als auch im Ausland beschuldigt. http://www.bellona.org/articles/articles_2012/podolsk_corruption --------------------------------------------------------------------- 18. Packeis und schlechte Ingenieursarbeit --------------------------------------------------------------------- Das von Fennovoima geplante AKW bei Pyhäjoki in Finnland wird weltweit die erste an arktischen Küstengewässern gelegene Atomanlage sein. Die Bewegungen des Eises sind bei Seeleuten gut bekannt und dürfen auch vom noch jungen Energiekonzern nicht ignoriert werden. Falls das Packeis die Versorgung mit Kühlwasser blockiert, gibt es keine Methode, den Reaktorkern gekühlt zu halten und ein ähnliches Desaster wie in Fukushima zu verhindern. Mehr dazu: http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Pack_ice_and_bad_engineering --------------------------------------------------------------------- 19. Freiwillige gesucht für das Internationale Netzwerkbüro --------------------------------------------------------------------- Wir sind dabei, ein internationales Netzwerkbüro einzurichten, welches sich auf Atomthemen konzentriert, aber auch offen für Vernetzungsarbeit in anderen politischen Bereichen ist. Nach vielen Diskussionen und Vorbereitungen in den letzten Jahren verfügen wir nun über die Räumlichkeiten dafür im Projekthaus im sächsischen Döbeln. Greenkids e.V., die Gruppe, welche einst das "Nuclear Heritage Network" gründete, stellt den Platz und die Infrastruktur für dieses Netzwerkprojekt zur Verfügung. Jetzt suchen wir freiwillige MitarbeiterInnen für das Netzwerkbüro. Dabei handelt es sich um Tätigkeiten wie Kommunikation mit Anti-Atom-Gruppen, AktivistInnen und Interessierten in einem internationalen Kontext. Es geht darum Kontakte herzustellen und zu helfen, ReferentInnen oder ExpertInnen zu bestimmte Themen zu finden. Auch die Koordination und Unterstützung bei der Erstellung von mehrsprachigem Infomaterial, um lokale Anti-Atom-Themen bekannter zu machen, wäre ein Aufgabengebiet. Außerdem geht es um die Koordination und Vorbereitung von Netzwerktreffen, um auch persönlich miteinander im Kontakt zu bleiben und Wissen sowie Erfahrungen auszutauschen. Falls ihr interessiert seid, euch in diesem Projekt mit eurem Wissen, Erfahrungen, Spenden oder ehrenamtlicher Mitarbeit einzubringen, schreibt bitte an contact AT nuclear-heritage.net . Wir streben an jeweils zwei bis drei Freiwillige aus unterschiedlichen Ländern im Büro zu haben. Eigene Vernetzungsideen und Aktivitäten wie das Reisen zu anderen Gruppen und Teilnahme an Projekten dort würden sich gut in das Netzwerkprojekt einpassen. Erfahre mehr: http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/International_Network_Office --------------------------------------------------------------------- 20. Oberösterreich --------------------------------------------------------------------- Seit einem speziellen politischen Abkommen mit Grünen in der Landesregierung des Bundeslandes Oberösterreich im Jahre 1997 hat sich eine Tradition der Koordinierung und Finanzierung von Aktivitäten im Rahmen des AKW-Widerstandes entwickelt. Der neue verantwortliche Landesbeauftragte dafür ist mit Dipl.Ing. Dalibor Stráský ein gebürtiger Tscheche, welcher urprünglich Atomphysik studiert und anfangs sogar in der Atomindustrie gearbeitet hatte. Bald wechselte er aber die Seiten und kann nun schon eine lange Geschichte im Atom- Widerstand vorweisen. Für 2012 stehen vor allem für oberösterreichische und tschechische NGOs, die eng zusammenarbeiten, insgesamt etwa 320.000 EUR zur Verfügung. Die bestehenden Kontakte mit atomkritischen Tendenzen in der Slowakei werden zum ersten Mal auch ein wenig nach Slowenien ausgedehnt. Eine der großen Herausforderungen für 2012 stellt gerade die internationale Zusammenarbeit dar. So wird es im Herbst in Linz wieder ein großes internationales Treffen geben, ähnlich wie schon 2009 mit dem sogenannten Anti-Nuclear European Forum. Siehe auch: http://www.anef.info/?q=taxonomy/term/3 --------------------------------------------------------------------- 21. Neues Infomaterial hergestellt --------------------------------------------------------------------- Wir haben neue Flyer für die Olkiluoto Blockade gedruckt (Englisch, Deutsch - zum Runterladen auch in Finnisch und Schwedisch verfügbar), die Anti-Atom-Segeltour (Englisch, Deutsch - zum Runterladen auch in Polnisch), Plakate mit dem "Nuclear Scream" und mehrere neue Sprachversionen zu diversen atomaren Standorten (La Hague, Gorleben, Morsleben, Asse II, Schacht Konrad) sowie Hintergrundinfos über die Endlagersuche in der Schweiz und ein Faltblatt zur Uranspirale. Außerdem stehen Anti-Atom-Stickers ("Nuclear Scream") und eine "Netzwerk-DVD" mit Fotos, Dokumenten und der digitalen Version der oben erwähnten Materialien zur Verfügung. Ihr könnt diese Materialien, die wir für eure Anti-Atomarbeit hergestellt haben, über folgende Adresse bestellen: International Network Office, Am Bärental 6, D-04720 Ebersbach. Für gewöhnlich bitten wir um die Deckung der Versandkosten und um eine Spende für die Materialien, falls möglich. http://material.nuclear-heritage.net --------------------------------------------------------------------- 22. Rosatom streicht altes Tschernobyl-Reaktor Projekt in Kursk: Richtige Entscheidung, falsche Botschaft --------------------------------------------------------------------- Am Vorabend des ersten Jahrestags der Katastrophe von Fukushima hat der staatliche russische Atomkonzern Rosatom endlich anerkannt, dass die RBMK-Reaktoren des Tschernobyl-Typs gefährlich sind und plant nicht weiter, ein jahrzehntelanges Bauprojekt am AKW Kursk fertigzustellen. Wann aber wird dieser neue, sicherheitsorientierte Rosatom-Konzern bereit sein, seine Aufmerksamkeit auch den elf anderen, alten RBMKs, die in Russland immer noch in Betrieb sind, zuzuwenden? http://www.bellona.org/articles/articles_2012/rip_kursk_reactor --------------------------------------------------------------------- 23. Atomkraft in Slowenien auf dem Vormarsch --------------------------------------------------------------------- Im Bereich der Atomkraft gibt es zwei neue Entwicklungen in Slowenien. Zum einen wurde die Laufzeit des existierenden Reaktors in Krško von 2023 auf 2043 verlängert. Der AKW-Betreiber erwartet die Genehmigung der Laufzeitverlängerung durch das "Amt für Kernsicherheit" und wird diese sehr wahrscheinlich bald auch bekommen, da es formal keine juristischen oder sicherheitstechnischen Hindernisse zu geben scheint, um diese 50%ige Laufzeitverländerung nicht zu genehmigen. Die zweite Entwicklung ist, dass angesichts der neuen Regierung das AKWs Krško massiv darauf drängt, eine Bewilligung für einen zweiten Block zu bekommen, der sich ebenfalls in Krško befinden soll. --------------------------------------------------------------------- 24. Buch über Atomgefahren rund um die Ostsee --------------------------------------------------------------------- Als Ergebnis der 2010er Osatsee-Infotour hat nun eine Gruppe von Menschen Recherchen für ein neues Buch über die Atomgefahren rund um die Ostsee begonnen. Es sollte ein Nachschlagewerk insbesondere zu Atomfirmen und -anlagen werden, mit kurzen Überblicken der einzelnen Anlagen und technischen Daten, das auch Kontakte von aktiven Anti-Atomgruppen sowie Links zu den Webseiten von KritikerInnen und Betreibern bereit stellt. Wir sind nun auf Beiträge von AktivistInnen und Experten aus Weißrussland, Dänemark, Estland, Deutschland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Russland und Schweden angewiesen. Die meisten im Internet zu findenden Informationen sind nur in den jeweiligen Landessprachen verfügbar und es ist für die lokalen AktivistInnen natürlich leichter, in ihrer Muttersprache zu recherchieren. Das Buch wird alle Atomanlagen und Firmen behandeln, die sich innerhalb des Einzugsgebietes der Ostsee befinden. Eine Karte dieser klar abgegrenzten Region findet ihr auf unserer Projektwebseite. Eine Liste aller Anlagen, die wir bisher gefunden haben, befindet sich ebenfalls auf dieser Internetseite. Eure Beiträge für das Buch und auch eure Mitarbeit am gesamten Produktionsprozess sind sehr willkommen! Schreibt an contact AT nuclear-heritage.net . http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Atomic_Threats_Around_the_Baltic_Sea_book_project http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Preliminary_Nuclear_Baltic_Map http://baltic-tour.nuclear-heritage.net --------------------------------------------------------------------- 25. Internationales Anti-Atom-Camp und Netzwerktreffen in Sachsen --------------------------------------------------------------------- Vom 30. Juli bis 3. August 2012 findet in Döbeln (Mittelsachsen) ein internationales Anti-Atom-Camp und Netzwerktreffen statt. Wir laden euch und eure Anti-Atom-FreundInnen ein, mit dabei zu sein, um einander kennen zu lernen und über die atompolitischen Entwicklungen sowie über Anti-Atom-Aktivitäten in eurer Region zu informieren, für Skillsharing und zur Vernetzung. Wir wollen sowohl neue Kampagnen und Aktionen ebenso starten wie die internationale Kooperation in bereits bestehenden Projekten stärken. Vom Camp aus wird es auch eine Möglichkeit geben, zum internationalen Blockade- und Protestcamp nach Olkiluoto in Finnland zu fahren. Deine Unterstützung bei der Vorbereitung des Programms, der lokalen Organisation oder beim Aufbau des Camps in den Monaten vor dem Treffen würde uns sehr helfen.. Bitte schreibe uns, wenn du etwas zum Camp beitragen oder auch einfach nur teilnehmen möchtest, an contact AT nuclear-heritage.net . --------------------------------------------------------------------- 26. Veranstaltungen der nächsten Monate --------------------------------------------------------------------- (Auszug, teilt uns bitte eure Events für den nächsten Newsletter mit) 14/08/11-13/08/12: Gorleben 365 Blockade Kampagne (D) 08/03/12-09/03/12: Global Conference: Nuclear Power For Africa? 10/03/12-11/03/12: Surround Hinkley Point NPP action (UK) 11/03/12: Global Fukushima Action Day 12/03/12: Demonstration gegen die Talvivaara Uran Mine in Helsinki (FIN) 16/03/12-18/03/12: Uranium, Health and Environment Conference in Bamako (RMM) Anfang 2012: Proteste gegen die CASTOR Transporte von Jülich nach Ahaus (D) 13/04/12-15/04/12: Frühlingskonferenz der deutschen Anti-Atom-Bewegung in Ahaus (D) 26/04/12: Gedenken an die Katastrophe von Tschernobyl 26/04/12: Demonstration gegen die Talvivaara Uran Mine in Sotkamo (FIN) 05/05/12-06/05/12: Hanhikivi Days gegen EONs AKW-Pläne (FIN) 17/05/12-04/06/12: Internationale Rad-Aktion "Atomwaffenfrei jetzt" von Stuttgart (D) nach Brüssel (B) 22/05/12-25/05/12: Jahreskonferenz der deutschen Atomlobby in Stuttgart (D) 28/06/12-14/07/12: 2.Internationales Uran-Film-Festival für eine globale Atomkraftfreie Zukunft in Rio de Janeiro (Brazil) Summer 2012: Marsch für eine atomkraftfreie Zukunft von Minnesota nach Buffalo (USA) 30/07/12-03/08/12: Internationales Anti-Atom Camp und Netzwerktreffen in Döbeln (D) 04/08/12: AktivistInnenbus von Deutschland zur Olkiluoto Blockade in Finnland 06/08/12-13/08/12: Olkiluoto Protestcamp und Blockade (FIN) 12/08/12-19/08/12: Lausitz Klima- und Energy-Camp in Jänschwalde (D) 26/08/12-09/09/12: Anti-Atom Segeltour von Stockholm (SE) nach Greifswald (D) 29/09/12: Internationaler Aktionstag zur Schließung der Atomindustrie 09/12/12-12/12/12: Europäische Atomkonferenz der Nuklearindustrie in Manchester (UK) http://www.gorleben365.de http://koebergalert.org/npfree http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Surround_Hinkley_Point_NPP_action http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Global_Fukushima_Action_Day_2012 http://www.nonuclear.se/files/20120316-18uranium_bamako.pdf http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Nuclear_Waste_Transport_to_Ahaus http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Hanhikivi_Days http://www.atomwaffenfrei.de/die-kampagne/fahrradaktion/artikel/internationale-fahrradaktion-atomw-1.html http://www.uraniumfilmfestival.org http://footprints.footprintsforpeace.net/nffcampaign/NFF2011.htm http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/International_Anti-nuclear_Network_Meeting_in_Mannsdorf http://olkiluotoblockade.info http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Anti-nuclear_Sailing_Trip_across_the_Baltic_Sea http://www.euronuclear.org/events/enc/enc2012/index.htm --------------------------------------------------------------------- 27. Über die NukeNews --------------------------------------------------------------------- Die NukeNews sind ein mehrsprachiges Newsletter-System des Nuclear Heritage Network und sollen die Aktivitäten, Themen und Kämpfe der in dieser internationale Community vernetzten AktivistInnen widerspiegeln. Die Nachrichten werden von Anti-Atom-AktivistInnen geschrieben und übersetzt - zusätzlich zu ihren normalen Anti-Atom-Aktivitäten. Niemand wird für diese Arbeit bezahlt, denn wir wollen Ressourcen für den Kampf gegen Atomkraft wie dieses Informationssystem so unabhängig wie möglich bereitstellen können. Der Newsletter will sowohl AktivistInnen als auch die interessierte Öffentlichkeit informieren und auf dem Laufenden halten. Deine Beiträge zur nächsten Ausgabe der NukeNews sind willkommen. Sende sie per E-Mail an news AT NukeNews.nuclear-heritage.net . Es sollte sich um einen kurzen Text auf englisch und um nicht mehr als einen Absatz einschließlich Überschrift und optional auch einem Link zu einer Webseite mit weiteren Informationen handeln. Deadline für die 5. Ausgabe der NukeNews ist der 20. Mai 2012. Erfahre mehr über die NukeNews und mache sie bekannter: http://NukeNews.Nuclear-Heritage.NET