PR:Fukushima-Katastrophe - 3 Jahre und kein Ende in Sicht

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Medieninformation
Dienstag, 4. März 2014


Informationsabend im Döbelner Bioladen:

Fukushima-Katastrophe - 3 Jahre und kein Ende in Sicht?

Döbeln Am kommenden Dienstag, den 11. März, drei Jahre nach dem Beginn der atomaren Katastrophe in Fukushima, Japan, findet um 19 Uhr im Bioladen "Einklang", Ritterstr. 29, ein vom Projekthaus Döbeln/Mannsdorf veranstalteter Informationsabend mit dem Titel "Fukushima - Katastrophe ohne Ende" statt.

Am 11. März 2011 14.47 japanischer Ortszeit begann mit dem Tohoku-Erdbeben ("Great East Japan Earthquake") das bisher größte Atomunglück der Geschichte. Alle Reaktoren des Atomkraftwerk (AKW) Fukushima wurden daraufhin abgeschaltet. Als wenige Stunden später hohe Tsunami-Wellen die Schutzwälle des AKW überschlugen und einen Teil der Notsysteme beschädigten, waren die Reaktoren längst vom Netz. Obwohl bis hierhin die Sicherheitssysteme weitestgehend korrekt gearbeitet hatten, folgte in den nächsten Tagen eine dramatische Serie von Explosionen. Enorme Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt, fast alle Messstationen auf der Nordhalbkugel schlugen in den folgenden Wochen Alarm. Bis heute haben weder Behörden noch Betreiber genaue Kenntnis über alle Details des Unfallhergangs, noch ist der Verbleib der durchgeschmolzenen Reaktorkerne geklärt.

"Selbst drei Jahre nach den ersten Reaktorexplosionen im japanischen Fukushima bleibt die Lage kritisch. An den Ozean werden vergleichbar große Mengen Radioaktivität freigesetzt wie 2011 kurz nach dem Beginn der Katastrophe - überwiegend durch kontaminiertes Kühlwasser, das nur teilweise aufgefangen werden kann. Meldungen von mutierten Tieren und erkrankten Menschen werden häufiger, der Betreiber Tepco lügt regelmäßig über festgestellte Strahlenwerte", erklärt Falk Beyer, Atomexperte bei Greenkids e.V., einem der Vereine im Projekthaus Döbeln. "Schon jetzt gibt es erschreckend viele Berichte von Krebserkrankungen, obwohl die Spitze der Krankheitsfälle erst in einigen Jahren zu erwarten ist, wie Tschernobyl gelehrt hat. Fukushima hat bewiesen, dass selbst unwahrscheinliche Unfallszenarien auch in Atomreaktoren westlicher Bauart auftreten. Die Gefahr ist erst vorbei, wenn alle Atomkraftwerke abgeschaltet und die Kerne abgekühlt sind. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass auch in der BRD alle Reaktoren umgehend stillgelegt werden."

Der Informationsabend gibt einen Überblick zum Unfallhergang in Fukushima mit all seinen Ungewissheiten. Die Geheimniskrämerei nach dem Unfall seitens des Reaktorbetreibers und der japanischen Sicherheitsbehörden hat zugenommen. Die Gefahren und Messungen werden der japanischen Bevölkerung gegenüber herunter gespielt, manche Informationen werden zum Staatsgeheimnis erklärt. Dennoch fanden einzelne Details ihren Weg an die Öffentlichkeit. Zusammen mit Berechnungen und Abschätzungen verschiedener deutscher und internationaler Behörden sowie unabhängiger Fachleute werden diese Annahmen zum tatsächlichen Unfallverlauf und bisherigen Auswirkungen am 11. März vorgestellt.

Ein Ende der Atomkatastrophe in Japan ist nicht in Sicht. Die Kernschmelze in drei Reaktoren wurde von offizieller Seite bestätigt, allerdings ist unklar, ob sich die hochradioaktive Schmelze noch im Reaktorgebäude befindet, oder schon in den Untergrund eingedrungen ist. Immer noch ist es unmöglich die Zonen der höchsten Strahlung in den explodierten Kraftwerken zu sichten. In Japan sind derzeit alle Atomkraftwerke außer Betrieb, aber die derzeitige Regierung möchte sie wieder aktivieren. Gleichzeitig entwickelt sich starker Widerstand in der sonst doch eher als "ruhig" betrachteten japanischen öffentlichkeit. Zum Fukushima-Gedenktag gibt es weltweit Demonstrationen, Menschenketten, Mahnwachen, öffentliche Aktionen, Vorträge und vieles mehr. In der BRD finden Großdemonstrationen schon am Wochenende zuvor statt. Mehr Informationen unter: http://fukushima2014.nuclear-heritage.net

Diese Veranstaltung ist Teil einer Reihe von ökologischen und sozialpolitischen Informationsabenden und Seminaren, die 2014 vom Projekhaus in Kooperation mit verschiedenen Veranstaltern organisiert werden. In diesem Zusammenhang wird es am 26. April eine weitere Infoveranstaltung zur Atomkatastrophe 1986 in Tschernobyl im Café Courage geben.

Das Projekthaus Döbeln in Mannsdorf stellt Vereinen und Projekten ein Dach und Raum für Hintergrundarbeit, Kampagnen und Veranstaltungen zur Verfügung. Hier gibt es derzeit ein Projektbüro, die Redaktion des "grünen blatts", Seminarräumlichkeiten, das Archivprojekt "ZWISCHENLAGER für Politik und Geschichte", einen Ökogarten und verschiedene Werkstätten. Im Projekthaus können Interessierte zu (umwelt-)politischen Themen recherchieren, Publikationen erstellen und produzieren und öffentliche Aktivitäten organisieren.

An die Redaktion: Sie sind herzlich eingeladen, unsere Veranstaltung anzukündigen, selbst teilzunehmen und uns auch zwecks O-Tönen anzusprechen. Sie erreichen uns telefonisch unter 03431/5894177 oder per E-Mail an projekthaus AT jugend-umweltbuero DOT info[1].


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Projekthaus
Am Bärental 6
D-04720 Döbeln

E-Mail: projekthaus AT jugend-umweltbuero DOT info[1]
Internet: http://projekthaus-doebeln.info
Fon: +49 34 31-589 41 77

Fax: +49 911 30844 77076


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