PR:Super GAU Desaster deutscher Behörden

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Pressemitteilung Nuclear Transparency Watch


Nukleare Katastrophenschutzpläne: ein inakzeptables Versagen wurde geheim gehalten

Brüssel, 31.10.2014. Vor ein paar Tagen enthüllte ein Journalist der taz, dass eine nukleare Katastrophenschutzübung am 17. September 2013 stattfand betreffend einem Super GAU im deutschen Kernkraftwerk Emsland. Das Ergebnis war so katastrophal, dass die gesamte Übung von den Behörden verheimlicht wurde.

Die Reaktion von Michèle Rivasi, der Vorsitzenden von Nuclear Transparency Watch:

"Die von der TAZ geschilderten Fakten sind wirklich besorgniserregend: die deutschen Behörden wären völlig unfähig gewesen ihre Bevölkerung zu schützen. Das Ziel dieser Übung war es, die Entscheidungs- und Kommunikationslinien zu testen; das Ergebnis spricht für sich: Mehr als eine Million Einwohner wären durch die radioaktiven Freisetzungen betroffen worden, bevor eine öffentliche Warnung von den Behörden herausgegeben worden wäre. Was ist passiert? Über 200 Beamte diskutierten über die Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen dem führenden Bundesumweltministerium BMUB und den Umweltministerien der Bundesländer... so dass einige Regionen die Sicherheitsanweisungen (um die Fenster, Türen, etc. zu schließen.) fünf Stunden zu spät erhielten. Die Reaktion der deutschen Behörden, dieses peinliche Ergebnis einfach auszublenden, ist inakzeptabel.
Aber die Situation ist in anderen Ländern nicht besser. Deshalb prüft das europäische Netzwerk Nuclear Transparency Watch atomaren Katastrophenschutz und Post-Notfallmaßnahmen aus der Sicht der Zivilgesellschaft, um eine wirklich praktische Beurteilung der theoretischen Bestimmungen zu bekommen, die oft von der Realität getrennt sind."

Brigitte Artmann, deutsches Mitglied von Nuclear Transparency Watch und Sprecherin für Feuerwehr und Katastrophenschutz in ihrer Heimatstadt Marktredwitz, betont, dass "Nuclear Transparency Watch nichts davon gesagt wurde bei unserer nationalen Recherche anlässlich zweier Runden Tische über Katastrophenschutz auf denen sich Organisationen der Zivilgesellschaft trafen. Wir kontaktierten das Bundesinnenministerium in Berlin und mehrere Innenministerien der deutschen Bundesländer, aber niemand wies auf diese Übung hin. Aus der Perspektive eines europäischen Netzwerks stellt sich die Frage: Wie sollen die Kommunikationslinien zwischen zwei Nachbarländern funktionieren, wenn es schon auf nationaler Ebene so chaotisch ist? Ein Weg um Länder zu Transparenz zu verpflichten, könnte sein von internationalen Experten die Katastrophenschutzpläne überprüfen zu lassen, mit der Verpflichtung zur vollen Transparenz und Beteiligung der Bevölkerung."

Nuclear Transparency besteht auf grenzüberschreitende und multilaterale Gespräche - mit echter Beteiligung der Organisationen der Zivilgesellschaft zu Themen wie nuklearem Katastrophenschutz oder den weiteren Betrieb der Kernkraftwerke in der Nähe der Grenzen.


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