NukeNews No. 10 - GERMAN

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*           NukeNews #10 - Anti-Atom-Infodienst            *
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0.  Vorwort
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Willkommen zur 10. Ausgabe der NukeNews! Die letzten Ausgaben wurden
durchgängig auch auf Litauisch veröffentlicht. Leider mussten wir die
französische Fassung mit der letzten NukeNews-Ausgabe vorerst
"einfrieren", da die Unterstützung bei den Übersetzungen ins
Französische unzureichend war. Wir möchten diese Ausgabe allerdings
weiterführen - bitte meldet euch, wenn ihr uns bei der Übersetzung
unterstützen könnt!

Die aktuelle Ausgabe enthält Meldungen von Aktivist*innen aus
Australien, Belarus, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Großbritannien, Japan, Kanada, Russland und der Tschechischen Republik
- mit Neuigkeiten zu durchgeführten Aktionen, Versuchen des
Durchdrückens der Atomkraft durch die Atomindustrie, Repressalien
gegen Aktivist*innen und einem Beinahe-Atomunfall im Hamburger Hafen.
Bitte schickt uns eure Meldungen für den nächsten Newsletter - weitere
Informationen dazu am Ende dieser E-Mail.


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Inhaltsverzeichnis der aktuellen NukeNews #10
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0.  Vorwort
1.  Tschechische Übergangsregierung unterstützt neue Temelín-Reaktoren
2.  "AKW Leningrad-2 IST GEFÄHRLICH"
3.  UK: Neuigkeiten von den Atom-Inseln
4.  Internationale Fastenaktion für die Abschaffung von Atomwaffen
5.  Petition gegen Areva-Uranabbauprojekt in Nunavut
6.  AktivistInnen blockieren zwei Urananlagen in Südfrankreich
7.  Finnland: Deal zwischen Rosatom und Fennovoima zur Fortführung des
    AKW-Projekts Pyhäjoki
8.  Kanadas Altlasten in Saskatchewans Wassereinzugsgebieten
9.  Verteilung von Anti-Atom-Flugblättern in London wird fortgesetzt
10. IAEA & WHO: Keine Gesundheitsauswirkungen durch Fukushima - IPPNW-
    Studie zeigt das Gegenteil
11. Weiterer Cameco-Kollaborationsvertrag soll indigene Proteste gegen
    Uranabbau zum Schweigen bringen
12. Ostsee-AKW am Boden
13. Beinahe-Katastrophe mit brennendem Atomschiff in Hamburg
14. West-Australiens erster Uranabbau - ein schlechtes Geschäft, aber
    ein erledigtes Geschäft - entstehende Tendenzen bei ökologischen
    Bewertungen
15. Aggressive Festnahmen von Aktivist*innen und Journalist*innen beim
    Tschernobyl-Gedenkmarsch in Minsk, Belarus
16. Veranstaltungen der nächsten Monate
17. Was sind die NukeNews?


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1.  Tschechische Übergangsregierung unterstützt neue Temelín-Reaktoren
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Die neue Übergangsregierung - bestellt durch Präsident Miloš Zeman,
nachdem die rechtsorientierte Regierung von Petr Nečas aufgrund von
Bestechungsskandalen zurückgetreten ist - hat ihre Unterstützung für
Pläne zur Errichtung zweier neuer Reaktoren am AKW Temelín erklärt.
Letzte Informationen deuten darauf hin, dass die Regierung bindende
Entscheidungen zu den Plänen treffen könnte, falls sie bis zu den
regulären Wahlen im Frühjahr 2014 regieren sollte. Berichten zufolge
betrachtet die Regierung Temelín als Priorität und will während ihrer
angekündigten Gespräche mit dem Energiemonopolisten ČEZ auf die
Konstruktion drängen. Dies führt zu der Frage, in wessen Interesse die
Regierung agiert, angesichts dessen, dass die Errichtung aufgrund
des Festpreises für die Wirtschaft extrem unprofitabel wäre. (siehe
letzte Ausgabe der NukeNews)


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2.  "AKW Leningrad-2 IST GEFÄHRLICH"
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- das war die Einschätzung von Teilnehmer*innen einer Pressekonferenz,
die am 15. Juli im Presseclub "Green Light" in St. Petersburg
stattfand. In der Pressekonferenz sprachen Mitglieder einer
Arbeitsgruppe, die die Auswirkung der "Nasskühlung" des AKW
Leningrad-2 (LNPP-2) auf Anwohner*innen, Personal und die ökologische
Situation an der Südküste des Finnischen Meerbusen (SSGF), 40 km
westlich von St. Petersburg haben würden, analysiert hatten.

Die Repräsentant*innen von Rosatom, die Mitglieder der "Arbeitsgruppe"
waren, veröffentlichten eine "abschließende Erklärung" zur Bewertung
der Sicherheit von LNPP-2, die auf den ökonomischen Interessen von
Rosatom aufbaute. Sie berücksichtigte nicht die Meinung der
unabhängigen Expert*innen und Expert*innen-Organisationen, die auf
ökologischer Sicherheit fußten. Die Teilnehmer*innen der
Pressekonferenz informierten die Journalist*innen über die vielen
Fehler, Regelbrüche und Verstöße gegen die russische Gesetzgebung,
die von den unabhängigen Expert*innen festgestellt worden waren. Sie
veranschaulichten die Maßnahmen, die Rosatom entwickelt hatte, um eine
öffentliche Beteiligung zu simulieren, während das LNPP-2-Projekt
vorangetrieben wird.

Lies den gesamten Artikel:
http://www.greenworld.org.ru/?q=ang_bv_121


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3.  UK: Neuigkeiten von den Atom-Inseln
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Die Koalitionsregierung hat kürzlich angekündigt, dass sie vorhat 10
Milliarden Pfund öffentliche Gelder für den ersten ihrer geplanten
neuen Reaktoren auszuschütten - EDF's beabsichtigten Reaktorneubau
Hinkley C. Entgegen dem Koalitionsversprechen keine neuen
Atomkraftwerke zu subventionieren, hat sie weitere Kürzungen im
öffentlichen Dienst angekündigt, um die Subventionen zu finanzieren;
und sie behauptet es würde sich um keine Subventionen handeln. Die
britische Regierung ist überhaupt nicht mehr im gleichen Schritt mit
dem Rest Europas. Während Länder wie die BRD ein Programm zur
Verbesserung von Energieeffizienz und zur Reduzierung des Bedarfs
beginnen, scheint es, dass sich die britische Regierung dafür zu
engagieren dafür zu sorgen, dass die Konsument*innen Großbritanniens
im nächsten halben Jahrhundert unerschwinglich hohe Preise für ihre
Elektrizität zahlen. Sie malt sich auch eine Verdreifachung des
Energiebedarfs aus, obwohl es, um ehrlich zu sein, schwer vorzustellen
ist, wie sie bei solchen tränentreibend hohen Preisen ein Wachstum im
zentralgesteuerten Energieverbrauch erreichen könnte.

Nach dem wenig überraschenden Scheitern des neuesten Vorhabens der
britischen Regierung den Gemeinden Cumbrias Atommüll aufzubürden,
versucht sie nun zu entscheiden, wo sie all den mittelradioaktiven
Müll abkippen, äh - lagern, will, den eine Regierungen nach der
anderen vor der Nase einer selbstgefälligen Öffentlichkeit produziert
hat. Einige ihrer Vorschläge würden die Schaffung neuer Müllkippen im
Stile Sellafields an einem oder mehreren Orten rund um die Britischen
Inseln einschließen. Derweil, da die Verhandlungen zwischen EDF und
der britischen Regierung weiter stocken und die sogenannten Festpreise
sich weiterhin einer Einigung entziehen, hat die Regierung
Schmiergelder in Höhe von ziemlich genau weiteren 128 Millionen Pfund
an Gemeinden aufgestellt, die mit dem "Fallout" der neuen
Atomkraftwerke zu leben haben werden müssen - leider ist die Schranke
niedrig angesetzt und die Atomkraftwerk-Betreiber werden nur etwa ein
Fünftel des Betrages zu zahlen haben, den Windanlagen-Bauherren an
Leistungen an die Öffentlichkeit zu erbringen haben. Typisch für die
Anti-Erneuerbare-Energie-Politik, die die Klimawandel-skeptische
Regierung, die jetzt in Großbritannien an der Macht ist,
charakterisiert.
 

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4.  Internationale Fastenaktion für die Abschaffung von Atomwaffen
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Vom 5. bis zum 9. August 2013 kommen in Paris etwa einhundert Menschen
zu einer internationalen Fastenaktion zusammen, um die weltweite
Abschaffung der Atomwaffen zu fordern. In diesem Rahmen finden
zahlreiche weitere Aktionen statt: ein Gedenken an die
Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki, Trainings für gewaltfreie
Aktionen, eine Menschenkette und ein "Die-In" unter dem Eiffelturm...
Die Fastenaktion wird gemeinsam organisiert vom "Maison de Vigilance",
der Initiative "Armes nucléaires STOP" und dem französischen
Anti-Atom-Netzwerk "Sortir du nucléaire". Jede/r ist willkommen - für
einen Tag oder die ganze Woche.

Weitere Fastenaktionen für die Abschaffung von Atomwaffen finden in
Burghfield und Aldermaston in Großbritannien und in Büchel und Berlin
in Deutschland statt.
Kontakt und Anmeldung: "lamaisondevigilance AT orange.fr"
Weitere Informationen: http://www.vigilancehiroshimanagasaki.com


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5.  Petition gegen Areva-Uranabbauprojekt in Nunavut
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Areva plant in Nunavut, dem Inuit-Territorium in Nordkanada, die
Errichtung einer großen Uranmine. Wenn dieses Projekt realisiert
würde, wären seine Folgen für die Umwelt und die Lebensbedingungen der
Menschen vor Ort verheerend: Kontamination von Wasser und Boden, nicht
kontrollierbarer Abraum, Verwüstung der Karibu-Jagdgebiete ... Areva
versucht die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen und durch
kostspielige Geschenke Akzeptanz für das Projekt zu schaffen,
verschleiert jedoch die wahren Folgen des Uranabbaus. Wenn auch ihr
das Projekt stoppen wollt, unterzeichnet die Petition (bald auch auf
Englisch) unter:
http://groupes.sortirdunucleaire.org/Petition-Nunavut


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6.  AktivistInnen blockieren zwei Urananlagen in Südfrankreich
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Am 19. Juni 2013 organisierten die beiden Initiativen "Stop Uranium"
und "Stop Tricastin" eine gleichzeitige gewaltfreie Blockade vor zwei
Urananlagen in Südfrankreich. Ziel war die Sensibilisierung für die
von der Uranindustrie ausgehenden Gefahren und die Forderung nach
Beendigung der entsprechenden Aktivitäten. Die erste Anlage, Comurhex
Malvési (nahe Narbonne), dient für Yellow Cake/Urankonzentrat als
Einfallstor nach Frankreich. Etwa ein Viertel des weltweit
eingesetzten Kernbrennstoffs durchläuft diese Anlage. Am zweiten
Standort, dem AKW Tricastin unweit von Avignon, befindet sich die
Anreicherungsanlage Eurodif. 

Bilder der Aktion unter:
http://groupes.sortirdunucleaire.org/blocage-malvesi-tricastin


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7.  Finnland: Deal zwischen Rosatom und Fennovoima zur Fortführung des
    AKW-Projekts Pyhäjoki
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Anfang Juli gab das finnische Unternehmen Fennovoima bekannt, dass man
einen Vertrag mit der russischen Rosatom unterzeichnen wolle, um in
Pyhäjoki einen Reaktor mit einer Leistung von 1.200 MW zu errichten.

Diese Neuigkeit ist hier nicht willkommen. Juristen gehen davon aus,
dass der Deal problematisch ist, denn die vom Parlament beschlossene
Genehmigung beruhte auf zwei Reaktor-Alternativen: AREVA (EPR) oder
Toshiba (ABWR) - beide mit einer Leistung von 1.600 MW. Für die
Rosatom-Alternative wurde keine Umweltverträglichkeitsprüfung
durchgeführt. Eine neue Genehmigung ist erforderlich, ansonsten wäre
der in der Atomenergiegesetzgebung des Landes verankerte demokratische
Prozess entwertet. Der Rosatom-Deal führt für das Projekt zu einer
Verschiebung um mindestens ein weiteres Jahr.

Ausführliche Informationen unter:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Finland:_Rosatom-_Fennovoima_deal_to_continue_Pyh%C3%A4joki_NPP_project


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8.  Kanadas Altlasten in Saskatchewans Wassereinzugsgebieten
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Die kanadische Regierung opferte vier Wassereinzugsgebiete im Norden
der Provinz Saskatchewan, um dort den Großteil des für die
Atomwaffenprogramme der USA und anderer Staaten benötigten Urans zu
gewinnen. Dreißig Jahre sind vergangen, seit die Regierung das Gebiet
mit den von ihr hinterlassenen Verheerungen stillgelegt hat, und noch
immer breiten sich die tödlichen Giftstoffe aus. Jetzt will man sogar
neue Minen in Betrieb nehmen, statt sich zunächst mit der
Dekontamination der alten zu befassen.

http://www.policyalternatives.ca/sites/default/files/uploads/publications/Saskatchewan%20Office/2013/07/SKnotes_Govt_Legacy_Contamination_Watersheds.pdf


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9.  Verteilung von Anti-Atom-Flugblättern in London wird fortgesetzt
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Am 15. Mai hat wieder einmal ein entschlossener Trupp von Londoner
Anti-AKW-Leuten am Finanzministerium und am Amt für Energie und
Klimawandel die unten verlinkten Flugblätter verteilt. 400 Stück
wurden pro Gebäude an eintretende Angestellte ausgegeben.

Eine Mahnwache zum Flugblätterverteilen findet seit nunmehr 10 Monaten
ununterbrochen jeden Freitag zwischen 9 und 13 Uhr vor der Japanischen
Botschaft statt.

Die Flugblätter:
http://stopnuclearpoweruk.net/content/kick-nuclear-activists-return-leaflet-decc-and-treasury
http://stopnuclearpoweruk.net/node/567


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10. IAEA & WHO: Keine Gesundheitsauswirkungen durch Fukushima - IPPNW-
    Studie zeigt das Gegenteil
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In einem Bericht vom 31. Mai informierten die Vereinten Nationen, dass
die "Strahlenbelastung infolge des Atomunfalls in Fukushima- Daiichi
keine direkten Gesundheitsschäden verursacht hat" und es sei
"unwahrscheinlich, dass diese in Zukunft in der allgemeinen
Öffentlichkeit und der breiten Mehrheit der Arbeiter zu jeglichen
Effekten auf die Gesundheit beitragen könne". Dies wurde vom UN
Scientific Committee on the Effect of Atomic Radiation (UNSCEAR)
geschrieben - dieselbe Institution, die nach Tschernobyl behaupteten
es hätte nur wenige Opfer gegeben.

Das Gegenteil wurde in einem Bericht der Internationalen Ärzte zur
Verhütung des Atomkrieges  / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
(IPPNW) vom März 2013 festgestellt: Basierend auf Veröffentlichungen
in wissenschaftlichen Fachjournalen,  die sich mit der
Bodenkontamination mit radioaktivem Cäsium beziehungsweise durch
Messungen der Ortsdosisleistung im Herbst 2012 kamen die IPPNW in drei
alternativen Abschätzungen auf etwa 20.000 bis 40.000 aufgrund der
"äußeren Strahlenbelastung" verursachte Krebsfälle in Japan. Diese
Zahlen ergeben sich aus dem Risikofaktor von 0,1/Sv, der von der WHO
verwendet wird. Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sollte
eigentlich einem mindestens doppelt so großem Risiko ausgehen - bis zu
80.000 Krebsfälle aufgrund der externen Strahlenbelastung.

Erfahre mehr:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/PR:Gesundheitliche_Folgen_von_Fukushima


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11. Weiterer Cameco-Kollaborationsvertrag soll indigene Proteste gegen
    Uranabbau zum Schweigen bringen
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Nach dem Pinehouse-Kollaborationsvertrag mit Cameco und Areva im
Dezember 2012 hat mit der English First River Nation im Mai 2013 eine
weitere indigene Gemeinde Nordwest-Saskatchewans - trotz Protesten 
ihrer Mitglieder - eine Vereinbarung mit diesen Uranabbau-Unternehmen
zur Unterstützung ihrer Geschäfte und um diese nicht weiter zu stören
unterschrieben.

Die Vereinbarung, die die Bevölkerung nicht einsehen durfte,
verspricht angeblich 600 Millionen Dollar in Geschäftsverträgen und
Löhnen an die Dene Band im Austausch für die Unterstützung von Camecos
und Arevas bestehenden und geplanten Projekten auf traditionellem Land
der ERFN und mit der Bedingung, dass die ERFN ihre Klage gegen die
Regierung Saskatchewans in Verbindung mit Ansprüchen aus dem Treaty
Land Entitlement-Programm auf Teile des Landes nahe Camecos "Millenium
Mine"-Projekt fallen lassen muss.

Erfahre mehr:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/PR:Signing_of_Cameco/Areva_deal_with_English_River_First_Nations_ignites_strong_opposition_from_members


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12. Ostsee-AKW am Boden
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Schlappe beim Ostsee-AKW: die Bauarbeiten sind Berichten zufolge
unterbrochen, möglicherweise eingemottet. Zwei Subunternehmen des
Ostsee-AKW in der Region Kaliningrad (Baltic NPP) erklären, dass die
Arbeiten auf dem Gelände gestoppt sind und ein zweijährige Einfrieren
der Bauarbeiten erwartet wird. Nachdem das Projekt nach nach Jahren
der Werbung bei Energieimporteuren und Investoren in Europa auf eine
Mauer einheitlicher Ablehnung trifft, versucht Moskau einen letzten
verzweifelten Blick auf den begrenzten Pool kleinerer Reaktordesigns
zu werfen - aber es raucht.

Erfahre mehr:
http://www.bellona.org/articles/articles_2013/baltic_npp_debacle


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13. Beinahe-Katastrophe mit brennendem Atomschiff in Hamburg
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Am 1. Mai 2013 brannte im Hafen von Hamburg das kombinierte RoRo/
Containerschiff Atlantic Cartier. Das Feuer wurde von fünf
Feuerwehrschiffen und 296 Feuerwehrleuten nach etwa 16 Stunden
gelöscht. Nur 500 Meter von dem brennenden Schiff wurde der
Eröffnungs-Gottesdienst des Kirchentags mit 35.000 Menschen im Herzen
der 1.800.00-Einwohner*innen-Stadt abgehalten. Niemand wurde gewarnt
oder evakuiert.

Zwei Wochen später zeigte eine Antwort des Parlaments des Bundeslands
dass es mit etwa 8,9 Tonnen spaltbarem Uranhexafluorid und 11,6 Tonnen
spaltbaren Uranoxid oder Brennelementen neben 180 Tonnen Ethanol, etwa
3,8 Tonnen Patronen für Waffen, 2,6 Tonnen festen Treibstoff und noch
mehr gefährlichen Gütern beladen war. Das Feuer verbrannte 70 neue PKW
im Rumpf des Schiffs, daher wurden einige gefährdete Container ganz
oben in aller Eile während des Feuerwehr-Einsatzes geräumt. Das UF6
kam wahrscheinlich aus den USA mit Ziel Urananreicherungsanlage Almelo
(Niederlande). Das Uranoxid sollte nach Frankreich geliefert werden.

Erfahre mehr:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Fire_on_vessel_at_Hamburg


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14. Erste Uranmine in Westaustralien - ein schlechter, aber noch nicht
    perfekter Deal - neue Entwicklungen bei der
    Umweltverträglichkeitsprüfung
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Nur wenige Wochen nach den Wahlen im Bundesstaat Westaustralien, als
eine atomkraftbefürwortende liberale Partei in die Regierung
zurückkehrte, hat Umweltminister Tony Burke für die erste Uranmine in
Westaustralien - das von Toro geplante Bergwerksprojekt Wiluna - eine
Genehmigung unter Auflagen erteilt. 

http://ccwa.org.au/blogs/was-first-uranium-mine-bad-deal-not-done-deal-emerging-trends-environmental-assessment#.UX59AILMrWs


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15. Brutale Festnahmen von Aktivist*innen und Journalist*innen beim
    Marsch zum Tschernobyl-Jahrestag in Minsk, Belarus
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Die Regierung in Minsk ist weiter fest entschlossen, das Atomkraftwerk
in Belarus durchzudrücken, und geht gegen jede Opposition gegen das
Projekt mit unnachgiebiger Härte vor - selbst am Tag des Gedenkens an
die Katastrophe von Tschernobyl, als bei einer genehmigten
Demonstration gegen den Bau die Sicherheitskräfte der Regierung gegen
Protestierende in vielen Fällen mit brutaler Gewalt vorgingen, sie
einkesselten und Umweltaktivist*innen und Reporter*innen festnahmen.

Die Welle von Verhaftungen und die sich häufenden Berichte über das
brutale Vorgehen der Polizei leiteten eine weitere - wenngleich nicht
erwartete - Verschärfung der staatlichen Repressalien ein, nachdem zum
Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl 1986 am 26. April 2.000
Menschen in der Hauptstadt von Belarus auf die Straße gingen und am
"Tschernobyl-Marsch 2013" teilnahmen.

Hier der vollständige Bericht und eine Auswahl von Bildern:
http://www.bellona.org/articles/articles_2013/belarus_npp_crackdown


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16. Veranstaltungen der nächsten Monate
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(Auszug, teilt uns bitte eure Events für den nächsten Newsletter mit)
Weitere Veranstaltungen: http://upcoming.nuclear-heritage.net

Wir haben eine neue Übersicht von Veranstaltungen auf unserer WebSite.
Es gibt eine neue Kategorie mit Terminen der Atomlobby. Eine andere
Kategorie für Veranstaltungen des EU-Atompolitik-Prozesses ist
ebenfalls geplant. Fühlt euch eingeladen uns eure lokalen und
internationalen Veranstaltungshinweise für diese WebSite zu senden!


21/07/13-23/08/13: "Reclaim Power Tour – Energiekämpfe in Bewegung
                   bringen!" Aktionsradtour mit Start in Leipzig (D)
31/07/13 um 10.30: Radtour entlang der Castorstrecke, vom Marktplatz
                   in Lüchow nach Gorleben
01/08/13-11/08/13: "Case Pyhäjoki" - künstlerische Reflexion des
                   atomaren Einflusses in Pyhäjoki (FIN)
02/08/13-04/08/13: Fastenaktion gegen Atomwaffen am
                   Bundeskanzler*innenamt in Berlin
05/08/13-12/08/13: Anti-Atomwaffen-Camp am Kreisverkehr vor dem
                   Haupttor des Atomwaffenstützpunkt in Büchel
06/08/13-09/08/13: Gemeinsame englisch-französische Fastenaktion gegen
                   Atomwaffen am Atomwaffenstützpunkt in Burghfield
                   (UK) und am Eiffelturm in Paris (F)
24/08/13-25/08/13: 24-Stunden-Widerstandsmarathon rund um den
                   Atomkomplex in Gorleben
25/08/13-31/08/13: Direct Action-Training nahe Vilnius (LT)
26/08/13:          Abrüstungs-Sommercamp am Atomwaffenstützpunkt in
                   Burghfield (UK)
29/08/13-11/09/13: Energiewende-Camp im Raum Basel (CH)
31/08/13 um 11°°:  Atommüllkonferenz in Kassel
14/09/13-15/09/13: Exkursion zum AKW Temelín (CZ)
14/09/13:          Demonstration gegen die Atommüll-
                   Konditionierungsanlage in Duisburg
14/09/13 um 14°°:  "AKW Cattenom Stillegen"-Demonstration auf dem
                   Place de la Réplublique in Metz (F)
26/09/13-29/09/13: Uranium Film Festival in München
30/09/13:          Treffen der schwedischen Strahlenschutzbehörde
                   (SSM) zu SKBs Forschungsaktivitäten zur
                   Atommüllendlagerung in Stockholm (S)
02/10/13 um 8°°:   SKB Stockholm Talks: internationale Konference zu
                   den schwedischen, finnischen und französischen
                   Endlagerprojekten für hochradioaktiven Atommüll in
                   Stockholm (S)
14/10/13-16/10/13: EURADWASTE '13-Konference der Europäischen
                   Kommission in Vilnius (LT)
18/10/13-20/10/13: Anti-Atom-Herbstkonferenz in Hamburg
11/11/13-13/11/13: Zweite InSOTEC-Mitglieder-Seminar in Berlin
20/11/13-21/11/13: Atommüllrat: Internationales Symposium zu
                   technischen Barrieren im Lager für abgebrannte
                   Brennstäbe in Stockholm (S)
12/12/2013:        Global Action Day Against Nuclear Power 2013
06/02/14-07/02/14: Langzeit-Leistung technischer Barrieresysteme
                   (PEBS) bei der BGR in Hannover
2014:              Wahrscheinlich Castortransport von
                   hochradioaktivem Atommüll aus Sellafield (UK)
                   und von mittelradioaktivem Atommüll aus La Hague
                   (F) nach Gorleben und Proteste
01/01/15-30/04/15: (erwartete) Hauptanhörung des Umweltgerichts zu
                   SKBs Antrag das KBS3-Atommüll-Endlager zu bauen
                   am Bezirksgericht in Nacka (S)


http://castor.de/php/termine/termine.php
http://casepyhajoki.info
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Joint_Anglo-French_Fast_Action_Against_Nuclear_Weapons_2013
http://castor.de/php/termine/termine.php
http://eyfa.org/network_news/call_for_participants_for_direct_action_training_august_25_31_near_vilnius_lithuania
https://www.facebook.com/events/273648866107828/
http://www.energiewendefestival.ch
http://www.atommuellkonferenz.de
http://www.antiatom-buendnis-niederrhein.de/?page_id=96
http://www.uraniumfilmfestival.org/index.php/de/programm/muenchen-2013
http://www.nonuclear.se/en/kalender/2013fud
http://www.nonuclear.se/en/kalender/stockholm20131002skb
http://cordis.europa.eu/fp7/euratom-fission/fisa-euradwaste-2013_en.html
http://www.nonuclear.se/en/kalender/insotec_sem2_2013
http://www.nonuclear.se/en/kalender/stockholm20131120-21karnavfallsradet
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Global_Action_Day_Against_Nuclear_Power_2013
http://www.nonuclear.se/en/kalender/kbshuvudforhandling2012
http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Gorleben_Castor_Resistance_in_Germany_2014


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17. Was sind die NukeNews?
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Die NukeNews sind ein mehrsprachiges Newsletter-System des Nuclear
Heritage Network und sollen die Aktivitäten, Themen und Kämpfe der in
dieser internationalen Community vernetzten Aktivist*innen
widerspiegeln. Die Nachrichten werden von Aktivist*innen geschrieben
und übersetzt - zusätzlich zu ihren normalen Anti-Atom-Aktivitäten.
Diese Arbeit wird nicht bezahlt, weil wir Ressourcen für den Kampf
gegen Atomkraft wie dieses Infosystem so unabhängig wie möglich
halten möchten. Der Newsletter will sowohl Aktivist*innen als
auch andere Interessierte informieren und auf dem Laufenden halten.

Eure Beiträge zur nächsten Ausgabe der NukeNews sind willkommen. Bitte
schickt sie per E-Mail an "news AT NukeNews.nuclear-heritage.net". Es
sollte sich um einen kurzen Infotext in englischer Sprache handeln,
nicht länger als ein Absatz, mit einer griffigen Überschrift und
(optional) einem Link zu einer Webseite mit weiteren Informationen.
Die Deadline für die elfte Ausgabe der NukeNews ist der 13. Oktober
2013.
 
Erfahre mehr über die NukeNews und mache sie bekannter:
http://NukeNews.Nuclear-Heritage.NET