Difference between revisions of "PR:Filmabend zur Atomkatastrophe von Mayak"

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Medieninformation
Dienstag, 23. September 2014


Filmabend im Café Courage:

Wasteland - die Atomkatastrophe in Mayak

Döbeln Am kommenden Montag, den 29. September ist der inzwischen 57. Jahrestag der Atomkatastrophe von Mayak im Ural. Es handelte sich um das erste schwere Unglück der INES-Stufe 6 der Atomindustrie. Am 29. September 1957 explodierte im Atomkomplex Mayak in der Oblast Tscheljabinsk ein Tank mit flüssigen hochradioaktiven Abfällen. Das Projekthaus Döbeln/Mannsdorf möchte über das drittschwerste Atomdesaster der Geschichte - nach Tschernobyl und Fukushima - mit dem Dokumentarfilm "Wasteland" informieren und lädt am 29. September um 20 Uhr ins Café Courage, Bahnhofstr. 56, ein.

Die Dokumentation "Wasteland" handelt von den Konsequenzen des Betriebs des Chemiekombinats "Mayak". Bei der auch als Tscheljabinsk-65 bezeichneten Fabrik handelte es sich um eine geheime Anlage zur Produktion von waffenfähigem Plutonium und zur Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstoffe. In seinen 60 Betriebsjahren verseuchte Mayak in Russland Zehntausende Quadratkilometer mit seinen Abfällen und Abwässern, weswegen der Film von der Region als "Wasteland" spricht. Hunderttausende Menschen wurden so Opfer der Aktivitäten im Mayak-Komplex. Die Dokumentation erzählt vom Leben der Menschen in der betroffenen Region und vom Engagement lokaler Organisationen, die sich mit den Folgen der radioaktiven Verseuchung befassen.

Bis heute werden abgebrannte Kernbrennstoffe in Russland nach Mayak gesendet. Auch Abfälle aus deutschen Atomanlagen sind bis vor einigen Jahren noch dorthin "entsorgt" worden. Die Freisetzung radioaktiver Stoffe an Wasser und Luft kontaminiert weiterhin die Umwelt und Menschen in der Nähe der Stadt Kyschtym, nach der das Atomunglück von 1957 als "Kyschtym-Unfall" bezeichnet wird. Bei der Katastrophe wurden sehr große Mengen radioaktiver Substanzen freigesetzt. Offiziellen Angaben der russischen Behörden und des Mayak-Betreibers zufolge wurde Radioaktivität von 400 PBq (4 x 1017 Bq) über eine Fläche von etwa 20.000 Quadratkilometern verteilt. Der Unfall ist damit hinsichtlich der Radioaktivität des freigesetzten Materials vergleichbar mit der Katastrophe von Tschernobyl. Andere Quellen sprechen von deutlich höheren Dosen Radioaktivität.[1]

"Während Wissenschaftler*innen, beispielsweise vom Helmholtz-Zentrum München[1], die Folgen des Mayak-Desasters als dramatischer als bisher dargestellt halten und vorschlagen den Unfall in der INES-Skala der Atomunfälle in die höchste Kategorie 7 aufzustufen, ist diese Katastrophe der Öffentlichkeit bis heute weitgehend unbekannt", erklärt Falk Beyer, Atomexperte aus dem Projekthaus. "Atomkonzerne rund um die Welt setzen ihr gefährliches Werk weiter fort, darunter sind weiterhin auch deutsche Firmen führend beteiligt. Wir wollen mit diesem Filmabend einen kleinen Beitrag dazu leisten, die Atomkatastrophe in Mayak und ihre schwerwiegenden Folgen für Hunderttausende Menschen ins öffentliche Bewusstsein zu tragen."

Diese Veranstaltung ist Teil einer Reihe von ökologischen und sozialpolitischen Informationsabenden und Seminaren, die 2014 vom Projekthaus in Kooperation mit verschiedenen Veranstaltern organisiert werden. In diesem Zusammenhang findet am 14. Oktober eine weitere Infoveranstaltung mit dem Titel "Macht macht Umwelt kaputt" im Café Courage statt.

Das Projekthaus Döbeln in Mannsdorf stellt Vereinen und Projekten ein Dach und Raum für Hintergrundarbeit, Kampagnen und Veranstaltungen zur Verfügung. Hier gibt es derzeit ein Projektbüro, die Redaktion des "grünen blatts", Seminarräumlichkeiten, das Archivprojekt "ZWISCHENLAGER für Politik und Geschichte", einen Ökogarten und verschiedene Werkstätten. Im Projekthaus können Interessierte zu (umwelt-)politischen Themen recherchieren, Publikationen erstellen und produzieren und öffentliche Aktivitäten organisieren.


An die Redaktion: Sie sind herzlich eingeladen, unsere Veranstaltung anzukündigen, selbst teilzunehmen und uns auch zwecks O-Tönen anzusprechen. Sie erreichen uns telefonisch unter 03431/5894177 oder per E-Mail an projekthaus AT jugend-umweltbuero DOT info[2].


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Projekthaus
Am Bärental 6
D-04720 Döbeln

E-Mail: projekthaus AT jugend-umweltbuero DOT info[2]
Internet: http://projekthaus-doebeln.info
Fon: +49 34 31-589 41 77

Fax: +49 911 30844 77076


  1. 1.0 1.1 http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kyschtym-Unfall&oldid=134268478 gesichtet am 23. September 2014
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